Essen, 20. Juni 2014, RWE AG |
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RWE setzt die eingeleitete Fokussierung auf das Kerngeschäft weiter konsequent fort. Nach der Outsourcing-Vereinbarung mit T-Systems im September 2013 verkauft der Energiekonzern jetzt im Rahmen der Optimierung der konzerneigenen IT-Dienstleistungen die slowakische Tochter RWE IT Slovakia an das vietnamesische Software-Unternehmen FPT. Der Vorteil: Im globalen Verbund von FPT können IT-Dienstleistungen effizienter und kostengünstiger erbracht werden. So können beispielsweise Aufträge zur Programmierung von Standard-Software im FPT-Verbund erfüllt werden, während sich die IT-Spezialisten mit Energie-Expertise, die im slowakischen Košice beheimatet sind, um aufwändigere und anspruchsvolle Spezialaufträge kümmern. Das neue Unternehmen tritt unter dem Namen FPT Slovakia in den europäischen Markt ein. Die Kooperation bietet beiden Partnern neue Geschäftschancen. RWE reduziert die IT-Kosten, ohne dass Mitarbeiter ihre Stelle verlieren; FPT Software plant die Expansion nach Europa über den slowakischen Markt. Die hervorragend ausgebildeten IT-Spezialisten in Košice mit ihrer Erfahrung im Energiebereich, die nun zu FPT gehören werden, sind dafür die Garanten. "Das ist eine klassische Win-Win-Situation", sagt Peter Terium, CEO der RWE AG über die Lösung, die bereits zum 1. Juli umgesetzt werden soll. "RWE bleibt über einen langfristigen Vertrag mit FPT verbunden und erhält hoch qualifizierte Dienstleistungen zu günstigen Konditionen, wir sparen so einen zweistelligen Millionenbetrag. FPT wiederum wird Košice als Plattform für den Ausbau des Europa-Geschäftes nutzen." Gleichzeitig sollen in Košice rund 200 neue Stellen geschaffen werden. Die Vereinbarung mit FPT bietet RWE die Chance, flexibel zwischen Nearshore- und Offshore-Entwicklung zu wählen oder sogar beides miteinander zu kombinieren. So können bestimmte Module oder Funktionalitäten von IT-Experten in Vietnam programmiert und andere Bausteine, für die spezielles Wissen über die Abläufe und Anforderungen im RWE-Konzern erforderlich sind, weiterhin von den Entwicklern in Košice bearbeitet werden. Peter Terium: "Diese Kooperation passt exakt zu unserer Innovation-Strategie." Wartungs- und Entwicklungsaufgaben werden nur sukzessive nach Asien übertragen. So wird aus Nearshore schrittweise "Bestshore". Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Qualitätssicherung vereinbart. Dazu gehören unter anderem die Einhaltung von festgelegten Qualitätskriterien beim Übergang ins Offshoring (z.B. Sicherstellung vergleichbarer Ausbildungsstandards etc.) sowie der Aufbau einer Wissens-Datenbank. "Offshoring ist für international agierende Unternehmen eine Selbstverständlichkeit geworden", betont Michael Neff, CEO der RWE IT. "Es gibt heute hervorragende IT-Experten in allen Teilen der Welt, und insbesondere Vietnam hat ein erstklassiges Bildungssystem und exzellente IT-Experten. Diese Vereinbarung mit FPT bietet uns die Chance zu beweisen, dass wir in der Lage sind, erfolgreich mit globalen IT-Anbietern zusammenzuarbeiten." Und Peter Terium ergänzt: "Hier ergibt sich ein weiteres Standbein für unsere Mitarbeiter, die in Košice arbeiten." FPT will den Standort Košice als Ausgangsbasis für ihr Europageschäft ausbauen. Bislang ist der vietnamesische IT-Konzern stark im japanischen und amerikanischen Markt vertreten und will nun auch in Europa wachsen. "Durch neue Kunden, auch außerhalb des Energieversorgungs-Marktes, können wir uns breiter aufstellen", sagt Olaf Baumann, Geschäftsführer der RWE IT Slovakia. "Darüber hinaus strebt FPT eine Entwicklungspartnerschaft mit SAP bei Abrechnungs-Software für Energieversorgungsunternehmen an." FPT ist zudem in den Branchen Handel, Telekommunikation, Gesundheitswesen, Finanzen und Fertigung aktiv. Außerdem bietet das Unternehmen auch Business Process Outsourcing (BPO), also die Übernahme ganzer Geschäftsprozesse, an. Eine ähnliche Lösung hatte RWE bereits im September vorigen Jahres realisiert, als das Workplace Management im RWE-Konzern an T-Systems überging. Die Telekom-Tochter betreut seit Februar 2014 die RWE-Anwender vor Ort und die zentrale telefonische IT-Hotline, insgesamt circa 40.000 PC-Arbeitsplatzsysteme von RWE in Europa. Durch die Vergabe dieser Serviceleistungen an T-Systems kann der Energieversorger seine Betriebskosten in diesem Bereich um 30 Prozent senken. Rund 150 Mitarbeiter wechselten dauerhaft in den Telekom-Konzern. Hier können sie in einem breiteren Aufgabenspektrum eingesetzt werden und gehören - anders als bei RWE - zum wirklichen Kerngeschäft ihres Arbeitgebers. Über FPT
Die 1988 gegründete „FPT Corporation“ ist mit über 17.500 Mitarbeitern und über 1,5 Mrd. US-Dollar Umsatz der mit Abstand größte IT-Dienstleister in Vietnam. Das Unternehmen gehört überdies zu den führenden IT-Beratungshäusern auf dem asiatischen Markt. FPT unterhält Niederlassungen in Japan, Australien, Singapur und Malaysia, sowie in Frankreich und den USA, einem weiteren wichtigen Markt für FPT. Zu den Leistungen des Unternehmens zählen sowohl ein breites Spektrum an IT-Services als auch BPO-Services. FPT ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat dabei v.a. in Zukunftsthemen wie Cloud, Mobility Services oder Big Data sowie in den Bereichen Individual- und Standardsoftware Schwerpunkte gesetzt. Darüber hinaus betreibt FPT eine eigene Universität mit aktuell mehr als 6.000 Studenten und pflegt Partnerschaften zu anderen Universitäten weltweit.
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