hier: Das Magazin für unsere Nachbarn
Lesenswerte Geschichten aus der Region mit Informationen aus unseren Tagebauen und Kraftwerken
Für die Fortführung des Tagebaus Garzweiler ist vorlaufend die Entwässerung des Untergrundes notwendig, um die Tagebauböschungen trocken zu halten. Aufgrund der grundsätzlich nach Westen gerichteten Abbauführung erfolgt daher die weitere Umsetzung betrieblicher Entwässerungsmaßnahmen oder Maßnahmen zum Ersatz von defekten Brunnen.
Die geplanten Arbeiten umfassen Brunnenbohrungen, Leitungsbau und den Ausbau unbefestigter Wirtschaftswege.
Die bis zu ca. 220 m tiefen Brunnen in Garzweiler werden im sogenannten Lufthebebohrverfahren erstellt. Hierbei wird beim Bohrvorgang in das wassergefüllte Bohrloch Luft eingeblasen, wodurch das anfallende Bohrgut mit dem Wasser-Luft-Gemisch nach oben transportiert wird. Das Bohrgut sedimentiert in einem Bohrteich und das Klarwasser wird dem Bohrloch wieder zurückgeführt. Das Bohrloch wird durch den hydrostatischen Wasserdruck stabilisiert, weshalb dieses zu jeder Zeit mit Wasser gefüllt sein muss. Hierzu wird eine aufwändige Bohrwasserversorgung aufgebaut. Die Bohrungen werden aufgrund dieser schwierigen Randbedingungen im 3-Schicht-Betrieb rund um die Uhr durchgeführt. Im unmittelbaren Nahbereich von Wohnbebauung erfolgt in den Nachtstunden kein weiterer Bohrfortschritt, um eine Geräuschbelästigung zu unterbinden.
Nach Erstellung des Brunnens wird der Bohrplatz (ca. 75 x 40 Meter) rekultiviert und der Brunnenplatz (ca. 10 x 20 Meter) eingerichtet. Die Brunnenplätze sind für die Wartung und den Betrieb des Brunnens notwendig und verfügen über eine Zuwegung. Auf dem Brunnenplatz sind der Brunnenkopf sowie ein Schaltschrank zu sehen. Die Brunnenanlage wird durch einen Bauzaun gesichert.
Die Brunnen werden nach Inbetriebnahme in der Regel monatlich befahren, da ggf. Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Durchschnittlich 1-2 Mal pro Jahr und Brunnen muss die Pumpe aufgrund von Defekten und Verschleiß gewechselt werden.
Für 2021 ist die Erstellung von ca. 10 Neuanlagen östlich von Keyenberg und zwischen den Ortschaften Keyenberg und Ober-/Unterwestrich vorgesehen. Im aktuellen Bohrzeitplan werden die Brunnen in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung im Winterhalbjahr gebohrt. Auf Bohrtätigkeit in direkter Nachbarschaft werden die Anwohner wenige Tage vor Baubeginn nochmals hingewiesen. Daneben werden umfangreiche Immissionsschutzmaßnahmen durch Lärmschutzwände durchgeführt, um die Lärmbelastung während der Bauphase zu begrenzen.
In 2022 bewegt sich die Bohranlage maßgeblich außerhalb von sehr ortsnahen Bereichen im Nord-Süd Verlauf zwischen Ober-/Unterwestrich in Richtung Holzweiler. Insgesamt sind ca. 11 Brunnen in der Nähe von Ortschaften lokalisiert.
Zur Vorbereitung für die Bohrmaßnahmen werden in den kommenden Monaten Wegebaumaßnahmen sowie Rohrleitungsbaumaßnahmen durchgeführt. Die Arbeiten für die Wege- und Rohrleitungsbaumaßnahmen finden vorwiegend zwischen 6 Uhr bis 15 Uhr im Sommer sowie zwischen 7 Uhr und 16 Uhr im Winter statt.
Der Baustellenverkehr wird im Wesentlichen über Wirtschaftswege und neue Betriebswege abgewickelt. Eine Durchfahrt durch die Ortschaft ist nicht vorgesehen.
Alle Maßnahmen wurden durch Sonderbetriebspläne angezeigt und durch die Bezirksregierung Arnsberg genehmigt. Die Stadt wurde am Genehmigungsverfahren beteiligt.
Sollte es während der Bauphasen zu Störungen oder Rückfragen kommen, können sich die betroffenen Bürger rund um die Uhr direkt an RWE Power unter der Telefonnummer:
wenden. Zusätzliche Auskünfte erteilt die Bergverwaltung in Düren unter der Telefonnummer
und die jeweilige Stadtverwaltung (je nach Zugehörigkeit zum Kreis).