Es ist eine zentrale (Kosten-)Frage beim Bau neuer Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen: Wie tief müssen die Stahlprofile für die Unterkonstruktion der Kollektoren mindestens in den Boden gerammt werden, um einwirkenden Windlasten sicher standzuhalten? Die Fachleute bei RWE Power kennen sich mit dem mechanischen Verhalten von Böden gut aus. Für die Konzernschwester RWE Renewables erstellt ein in der Hauptabteilung Gebirgsmechanik angesiedeltes Team künftig Baugrundgutachten, in denen die sogenannte Einbindetiefe der Stahlprofile optimal bestimmt wird.
Dies ist ein wichtiger Beitrag zur sowohl risiko-, als auch kostenoptimierten Gründung der PV-Anlagen. Um die Grundlagenarbeit durchführen zu können, wurde im Frühjahr 2024 eine sogenannte Ramme angeschafft und zunächst im Tagebau Hambach stationiert. „Nun konnte bereits eine orientierende Empfehlung zur Einbindetiefe für das Photovoltaik-Projekt Hambach Niederzier im südlichen Teil des Tagebaus Hambach abgegeben werden“, berichtet Paul Raabe, der die Gutachten für die RWE Renewables erstellt.
Auf der Fläche des PV-Feldes Hambach Niederzier, auf der der rund 14-MW-Solarpark entstehen soll, wurden dazu zunächst die Stahlprofile mit der bereits erwähnten Ramme in den Boden eingebracht. Anschließend wurden die Messtechnik installiert und die eingebrachten Profile vertikal und horizontal belastet und das Kraft-Weg-Verhalten aufgezeichnet. „An sich kein Hexenwerk, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail“, berichtet Christan Haas, der für die Erkundungsarbeiten vor Ort verantwortlich ist. „Bei der großen Anzahl an Profilen, die in einem Photovoltaikfeld in den Boden getrieben werden, kommt es bei der Wirtschaftlichkeit auf jeden Zentimeter an“, ergänzen Erhan Alagöz und Tim Kaulen, die seit dem 1. Mai aus der Hauptabteilung Infrastruktur das Team um Christan Haas ergänzen.
Damit wurde ein erstes Projekt erfolgreich abgeschlossen, viele weitere stehen bereits an und Nina Hampe, Teamleiterin Civil Engineering in der Abteilung Project Engineering Germany der RWE Renewables, freut sich, diese gemeinsam mit den Kollegen der Power zu bearbeiten.