H2-Pilotanlage in Lingen

Erstmalige Produktion von grünem Wasserstoff

Das Projekt: H2-Elektrolyseanlage wird erstmals grünen Wasserstoff produzieren

RWE investiert einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in den Bau einer Elektrolyse zu Versuchszwecken auf dem Gelände des Gaskraftwerks Emsland. Weitere 8 Millionen fließen aus einer Förderzusage des Landes Niedersachsen. Das Pilotprojekt geht damit den ersten konkreten Schritt zum Aufbau großskaliger Elektrolysekapazitäten, indem wertvolle Erfahrungen mit dem Betreiben einer solchen Anlage gesammelt werden.

RWE schafft mit mehreren Projektpartnern eine gemeinsame Basis für einen ganzen Elektrolyseur-Park, der am Standort Lingen entstehen kann und soll. Voraussichtlich Ende 2023 geht die Pilotanlage in Betrieb. Unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird sie stündlich bis zu 290 Kilogramm grünen Wasserstoff erzeugen können.

Die Technik: Druck-Alkali-Verfahren und Protonen-Membran-Elektrolyse

Die Pilotanlage zur Elektrolyse von Wasserstoff mithilfe von grünem Strom wird über eine Kapazität von 14 Megawatt verfügen und damit direkt zu den größten Anlagen ihrer Art in Deutschland gehören.

RWE erprobt in der Versuchsanlage zwei Elektrolyse-Technologien unter industriellen Bedingungen:

Der Dresdner Hersteller Sunfire hat für RWE einen Druck-Alkali-Elektrolyseur mit einer Kapazität von 10 MW installiert. Je vier Module wurden in einer eigens errichteten Halle zu zwei knapp zehn Meter langen „Stacks“ zusammengebaut. Jedes der acht Bauteile entspricht einem Gesamtgewicht von 15 Tonnen.

Parallel dazu stellt das führende Industriegase- und Engineering-Unternehmen Linde weitere 4 MW mit einem Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseur (PEM) der Firma ITM Power. Die PEM-Elektrolyseure sind unterteilt in zwei kompakt verbaute Cubes zu je 2 MW und wurden ebenfalls bereits in den Hallen der Versuchsanlage errichtet.

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RWE wird Eigentümer und Betreiber der gesamten Anlage in Lingen sein.

Der Wasserstoff wird zukünftig in ein öffentliches Wasserstoffnetz eingespeist oder den Erdgas-Turbinen des Kraftwerks als klimaneutraler Brennstoff beigemischt. Auch der Verkehrssektor und die Gasindustrie werden über eine öffentliche Wasserstoff-Tankstelle und eine nicht öffentliche Wasserstoff-Trailerabfüllstation „H2 Filling Hub Lingen“ mit dem Wasserstoff aus der Pilotanlage bedient. Ferner soll die wasserstofffähige Gasturbine, deren Bau RWE und Kawasaki in Lingen planen, künftig damit versorgt werden.


Der Standort: RWE schreibt in Lingen Transformationsgeschichte

Der Standort Lingen spielt eine Schlüsselrolle in RWEs Wasserstoffstrategie: Im Rahmen des Projekts GET H2 plant das Unternehmen bis 2027 in drei Schritten 300 MW Elektrolysekapazität in Betrieb zu nehmen. Ziel von GET H2 ist es, gemeinsam mit Partnern die kritische Masse zu schaffen, die es braucht, um den Aufbau einer überregionalen Wasserstoffinfrastruktur in Gang zu setzen und einen starken europäischen Wasserstoff-Markt zu entwickeln. Die nun installierte Pilotanlage schafft eine wichtige Grundlage für alle weiteren Aktivitäten. Das Unternehmen RWE verdeutlicht damit außerdem, voll und ganz hinter dem Energiestandort Lingen zu stehen.


RWE in Führungsrolle beim Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft

Das Unternehmen RWE verfügt über das notwendige Wissen und umfangreiche Erfahrung zur Entwicklung von Wasserstoff-Projekten: Weltweite Wind- und Solarstromproduktion im großen Stil, Know-how im Herstellen und Speichern von grünem Wasserstoff sowie ein internationaler Energiehandel, der den Brennstoff industriellen Abnehmern bedarfsgerecht bereitstellen kann. Mit starken Partnern ist RWE bereits in mehr als 30 Wasserstoff-Projekten aktiv.

Richtungsweisende Investitionsentscheidung für Lingener Versuchsanlage

„Bis 2030 wird RWE zwei Gigawatt eigene Elektrolysekapazität schaffen, um damit grünen Wasserstoff zu erzeugen. In Lingen wollen wir Betriebserfahrungen im industriellen Einsatz der beiden Technologien sammeln, die etwa im Rahmen von GET H2 im dreistelligen Megawatt-Bereich zum Einsatz kommen sollen. Die Förderzusage des niedersächsischen Umweltministeriums trägt maßgeblich dazu bei, dass dieses Pilotprojekt umgesetzt werden kann, das den Weg bereitet für künftige Großanlagen.”

Dr. Sopna Sury, Vorständin und Chief Operating Officer Hydrogen der RWE Generation

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v.l.: Olaf Lies (Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz des Landes Niedersachsen), Dr. Sopna Sury (COO Hydrogen RWE Generation), Katja Wünschel (CEO RWE Renewables Europe & Australia GmbH), Nikolaus Valerius (Technischer Geschäftsführer RWE Nuclear GmbH)

Projektpartner aus der Region: Startschuss für ein nationales Tankstellennetz

Gemeinsam mit der Westfalen Gruppe arbeitet RWE daran, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Die Unternehmen wollen in Deutschland eine Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge entwickeln. RWE stellt mit seinen Elektrolyse-Anlagen in Lingen grünen Wasserstoff bereit, die Westfalen Gruppe kümmert sich um Aufbau und Betrieb der Tankstelleninfrastruktur. Bis 2030 sollen dabei je nach Marktentwicklung bis zu 70 Wasserstoff-Tankstellen entstehen und einen entscheidenden Beitrag zur CO2-Verringerung im Schwerlastverkehr leisten.

Der regionale Fokus der Partner liegt zunächst auf Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Erste Standorte sollen im Umfeld von Logistikzentren entstehen. Danach sind auch Standorte entlang von Autobahnen geplant. Die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle des Joint Ventures wird vor dem Gelände des RWE-Gaskraftwerkes Emsland entstehen. Ab 2024 sollen dort sowohl Lkw als auch Busse, Müllfahrzeuge, Kleintransporter und Pkw grünen Wasserstoff aus der hier betriebenen 14-MW-Elektrolyseanlage tanken können.

Förderung

Das Projekt „NIP II-Marktaktivierung Errichtung einer öffentlich zugänglichen Wasserstoff-Tankstelle am Standort Lingen“ wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt 6 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. 

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