RWE publiziert vorläufige Zahlen für 2016

Essen, 22. Februar 2017, RWE AG

  • RWE erreicht Ertragsziele für 2016 bei hohen Belastungen im Nettoergebnis und gibt Dividendenausblick
  • Außerplanmäßige Ergebnisbelastung durch Wertberichtigung in Höhe von 4,3 Mrd. € 
  • Dotierung des Kernenergiefonds inklusive Risikoaufschlag mit circa 6,8 Mrd. € zum 1. Juli 2017
  • Operatives Ergebnis am oberen Rand der Prognose
  • Nettoschulden deutlich verringert
  • Dividendenvorschlag für 2016: Vorstand schlägt Aussetzung der Ausschüttung für Stammaktien und 13 Cent je Vorzugsaktie vor
  • Für 2017 Dividende von 50 Cent angestrebt; Betrag soll Untergrenze für Folgejahre sein

Dr. Rolf Martin Schmitz, CEO der RWE AG: „Das schwierige Marktumfeld hat außerplanmäßige Wertberichtigungen erforderlich gemacht. Hinzu kommt eine hohe Einmalbelastung aus dem Kernenergiefonds. Wegen dieser Effekte schlägt der Vorstand eine Aussetzung der Dividende für Stammaktien für 2016 und eine Ausschüttung von 13 Cent je Vorzugsaktie vor. Dennoch blicken wir optimistisch in die Zukunft. Unsere operative Performance und der erfolgreiche Börsengang der innogy sichern uns finanzielle Solidität und ermöglichen einen konsequenten Schuldenabbau. Das gibt uns Zuversicht und unseren Aktionären eine klare Perspektive auf eine Dividende für 2017 wie auch für die folgenden Geschäftsjahre.“

Geänderte Erwartungen bezüglich der künftigen Entwicklung der Großhandelspreise für Strom zwingen RWE zu außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von 4,3 Mrd. €, die das neutrale Ergebnis des Unternehmens mindern. Diese entfallen im Wesentlichen mit rund 3,7 Mrd. € auf den deutschen Kraftwerkspark sowie auf weitere Abschreibungen auf Anlagen in Großbritannien, den Niederlanden und der Türkei.

Eine zusätzliche außerordentliche Ergebnisbelastung ergibt sich aus dem Ende 2016 verabschiedeten Gesetz zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung in Deutschland. Danach müssen die Unternehmen ihre Rückstellungsbeträge für die Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle zuzüglich eines 35-prozentigen Risikoaufschlags in einen staatlichen Fonds einzahlen.

RWE wird den auf das Unternehmen entfallenden Gesamtbetrag von rund 6,8 Mrd. € bereits zum 1. Juli 2017 entrichten, um aus der Haftung für vorwiegend politisch induzierte Risiken der Entsorgung entlassen zu werden und eine nachteilige, hohe Zinsbelastung zu vermeiden. Der in der Zahlung enthaltene Risikoaufschlag von rund 1,8 Mrd. € wird im Konzernabschluss 2016 durch eine Erhöhung der Kernenergierückstellungen berücksichtigt. Diese Rückstellungserhöhungen und die außerordentlichen Wertberichtigungen sowie weitere Effekte aus der Marktbewertung von Derivaten in Höhe von -0,8 Mrd. € führen zu einem Nettoergebnis von -5,7 Mrd. € für 2016.

Operative Ertragsziele erreicht
Gleichzeitig hat RWE die operativen Ertragsziele für 2016 trotz der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen im Energiesektor erreicht. Nach vorläufigen, noch nicht testierten Konzernabschlusszahlen erzielte das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 5,4 Mrd. €, ein bereinigtes EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von 3,1 Mrd. € und ein bereinigtes Nettoergebnis von 0,8 Mrd. €. Auch wenn sich die Ertragslage gegenüber 2015 wie erwartet verschlechterte, liegen die Werte deutlich im oberen Bereich der Bandbreiten, die das Unternehmen im März 2016 als Ziele prognostiziert hatte. Eine Schlüsselrolle spielte dabei vor allem die schnellere Umsetzung der effizienzverbessernden Maßnahmen in der konventionellen Stromerzeugung, die einen wesentlichen Beitrag leisten konnte, um die negative Performance im Handelsgeschäft zu kompensieren. Die Zahlen der vollkonsolidierten RWE Tochter innogy SE sind in den vorläufigen Werten enthalten.

Neustrukturierung des RWE Konzerns mit IPO der innogy zahlt sich aus
Die Neustrukturierung des RWE Konzerns hat sich bezahlt gemacht. Insbesondere der erfolgreiche Börsengang der innogy und der zusätzliche Aktienverkauf ermöglichen es dem Unternehmen, die hohe Dotierung des Kernenergiefonds unmittelbar zu leisten. Eine positive Entwicklung verzeichnete RWE darüber hinaus auch bei den Nettoschulden, die im Jahresvergleich um 2,8 Mrd. € auf 22,7 Mrd. € gesenkt werden konnten.

Dividendenvorschlag für 2016
Der Vorstand der RWE AG wird der Hauptversammlung vorschlagen, die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2016 für Inhaber von Stammaktien auszusetzen. Bei Inhabern von Vorzugsaktien lautet der Vorschlag, dass die Dividende dem satzungsgemäßen Vorzugsgewinnanteil von 13 Cent je Aktie entsprechen soll. Ursächlich hierfür sind vor allem die beschriebenen erheblichen finanziellen Belastungen, die sich aus der Dotierung des Kernenergiefonds ergeben.

Markus Krebber, Finanzvorstand der RWE AG, erläutert: „Die Neuregelung der kerntechnischen Entsorgung ist sinnvoll, bedeutet für RWE aber eine gewaltige finanzielle Kraftanstrengung. Auch wenn uns die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, sehen wir vor dem Hintergrund einer zukunftsorientierten Ausrichtung unseres Geschäfts für eine Dividende auf Stammaktien für 2016 leider noch keinen Spielraum. Allerdings haben wir mit der erfolgreichen Reorganisation und massiven Kosteneinsparungen die Weichen dafür gestellt, im nächsten und in den folgenden Jahren wieder verlässlich eine Dividende zahlen zu können.“

Dividendenausblick für 2017 und folgende Geschäftsjahre
Den Dividendenausblick auf Basis der Erwartungen für 2017 und folgende Geschäftsjahre wird der Vorstand mit dem Aufsichtsrat diskutieren. Um den Aktionären eine Perspektive für die künftige Dividendenentwicklung zu bieten, strebt der Vorstand für 2017 eine Dividende auf Stamm- und Vorzugsaktien in Höhe von 50 Cent an. Beim aktuellen Kurs der RWE-Stämme von 13,50 € (Schlussnotierung am 21.02.2017) entspricht dies einer Dividendenrendite von 3,7 Prozent. Ziel des Vorstands ist es, das Niveau der Dividende für 2017 auch in den Folgejahren mindestens zu halten. Dabei orientiert sich RWE am operativen Mittelzufluss, der nachhaltig zur freien Verfügung steht.

RWE wird den testierten Konzernabschluss 2016 im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz am 14. März 2017 vorstellen.

Zukunftsbezogene Aussagen
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