Innovativ und intelligent: RWE baut einen der größten Batteriespeicher Deutschlands

Essen, 22.07.2021

  • Anlage mit einer Leistung von 117 Megawatt (MW) wird an den Kraftwerksstandorten Lingen und Werne realisiert 
  • Kopplung mit Wasserkraftwerken erhöht die Leistung um weitere 15 Prozent
  • Investition von rund 50 Millionen Euro / Inbetriebnahme für Ende 2022 vorgesehen

 

Verteilt auf zwei Standorte und mit Laufwasserkraftwerken gekoppelt – RWE baut einen der größten und innovativsten Batteriespeicher Deutschlands. An den Kraftwerksstandorten in Lingen (Niedersachsen) und Werne (Nordrhein-Westfalen) entsteht ein Batteriesystem mit einer Gesamtleistung von insgesamt 117 Megawatt (MW). Das Besondere daran: Die Batterien werden virtuell mit den RWE-Laufwasserkraftwerken entlang der Mosel gekoppelt. Durch das Hoch- bzw. Herunterregeln der Durchflussmenge an diesen Anlagen kann RWE so zusätzliche Leistung ebenfalls als Regelenergie bereitstellen. Durch die Kopplung lässt sich die Gesamtleistung der Batterien noch einmal um gut 15 Prozent steigern. So arbeiten Batterien und Wasserkraftwerke quasi Hand in Hand, um zur Netzstabilität beizutragen. Das Investitionsvolumen für das Vorhaben beträgt rund 50 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme wird für Ende 2022 angestrebt.

„Batteriespeicher sind unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende. Sie helfen dabei, die Schwankungen im Stromnetz auszugleichen, die mit dem wachsenden Anteil der Erneuerbaren Energien zunehmen. Unser Projekt setzt neue Maßstäbe und zeigt, wie wir dem Markt durch die intelligente Verknüpfung von Batterieleistung mit Laufwasserkraftwerken noch mehr Flexibilität zur Verfügung stellen können“, erklärt Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender der RWE Generation.  

NRW Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Große Batteriespeicher der Megawattklasse leisten einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität in der neuen Energiewelt. Die Realisierung des Projektes an einem traditionsreichen Kraftwerksstandort wie Werne zeigt eindrucksvoll, wie mit Kompetenz und innovativen Technologien die sichere Energieversorgung der Zukunft gestaltet werden kann. RWE setzt mit seinen Batteriespeichern in Werne und Lingen neue Maßstäbe und kann ein Vorbild für viele weitere Vorhaben bei der Transformation unseres Energiesystems werden.“ 

Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz: „Der Kraftwerksstandort Lingen ist ein Musterbeispiel für die Energiewende. Es ist beeindruckend, wie schnell hier die Transformation von einer herkömmlichem Stromproduktion hin zu einer modernen, klimafreundlichen Energiewelt vorangetrieben wird. In Lingen kommen Klimaschutz und Industrie zusammen. Das sichert Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region. Industrie folgt Energie. Denn diese Investitionen in die Energieinfrastruktur entfalten Magnetwirkung für andere Industrieansiedlungen. Klimaschutz ist so viel mehr, als bloße CO2-Einsparung. Klimaschutz führt so unseren Industriestandort in ein neues Zeitalter.“

Das geplante System umfasst 420 Lithium-Ionen-Batterieracks, eingehaust in 47 Übersee-Containern, die sich auf zwei RWE Kraftwerksstandorte verteilen. Die Anlage am Gersteinwerk in Werne wird über eine Leistung von 72 MW verfügen, die am Standort Emsland in Lingen wird auf 45 MW kommen.

Exzellente Expertise im Umgang mit Batterien, tiefes Marktverständnis und große Erfahrung mit dem Anlagenbetrieb: Dass RWE alle notwendigen Kompetenzen im Unternehmen hat, war die Basis, um diese innovative Lösung zu entwickeln. Schon heute betreibt das Unternehmen Batteriespeicher in den USA, in Deutschland und Irland. Weitere Großprojekte sind aktuell in der Umsetzung. Zeitgleich arbeitet RWE an Projekten mit innovativen Technologien wie Redox-Flow-Speichern oder sogenannten Second-Life-Batterien, bei denen ausgemusterte Elektroauto-Batterien stationär eingesetzt werden.