Geringfügige Leckage an einer Rohrleitung
11.12.2024
48 Windkraftanlagen drehen sich seit über fünf Jahren im RWE Offshore-Windpark Nordsee Ost vor Helgoland. Wind, Wellen, Salzwasser - die Anlagen auf See sind enormen Belastungen ausgesetzt. Die Windturbinen werden deshalb einmal im Jahr umfangreich inspiziert. In diesem Sommer waren insgesamt 75 Techniker im Einsatz und konnten innerhalb von nur sechs Wochen die Jahreswartung der Turbinen abschließen. Rund zwei Wochen schneller als geplant.
Enrico Schäfer, bei RWE Renewables verantwortlich für den Betrieb der Offshore-Windparks in Kontinentaleuropa: „Wir haben erstmals die gesamte Jahreswartung der Turbinen unseres Offshore-Windparks Nordsee Ost in Eigenregie durchgeführt - und das unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie. Umso mehr erfüllt es mich mit Stolz, dass unser Team auf Helgoland gemeinsam mit unserem Dienstleister Rosch Industrieservice diese Wartungskampagne erfolgreich und deutlich vor dem Zeitplan abgeschlossen hat.“
Die Dimensionen der 6-Megawatt-Turbinen sind beeindruckend: Die Gondel hat die Abmessungen eines Einfamilienhauses, die Rotoren überstreichen die Fläche zweier Fußballfelder, und jede Anlage ist rund 160 Meter hoch. Im Rahmen der Jahreswartung wurden die elektrotechnischen und mechanischen Komponenten der einzelnen Turbinen überprüft. Dazu wurden die Techniker nach Vorlage eines negativen Corona-Tests mit dem Offshore-Service-Vessel ‚Stril Server‘ von Cuxhaven aus in den 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland gelegenen Windpark gebracht. Dort wurde im Schichtsystem rund um die Uhr gearbeitet – an bis zu drei Turbinen gleichzeitig. Immer für zwei Wochen war die einzelnen Serviceteams draußen im Windpark, bevor es zurück ging an Land und eine andere Wartungscrew übernahm.
„Die Jahreswartung einer Turbine, kann man sich so ähnlich vorstellen wie eine Inspektion beim Auto. Natürlich nur in einem größeren Maßstab und auf hoher See“, erklärt Karina Würtz, bei RWE Renewables verantwortlich für den Betrieb des Offshore-Windparks Nordsee Ost. „Dazu gehört es zum Beispiel, dass Bolzen nachgezogen werden, Verbrauchsflüssigkeiten aufgefüllt sowie die Rotorblätter von innen inspiziert werden. Für die Wartung einer Turbine haben unsere Techniker durchschnittlich nur 48 Stunden benötigt. Das ist ein sehr guter Wert.“
Im Sinne eines proaktiven Wartungskonzepts werden derzeit verschiedene Komponenten des Offshore-Windparks Nordsee Ost auf Herz und Nieren überprüft. Neben den Turbinen selbst werden die Fundamente über und unter Wasser inspiziert und diverse Wartungsarbeiten auf dem parkinternen Umspannwerk durchgeführt.
„Der Sommer ist für unserer Kollegen auf Helgoland die arbeitsreichste Zeit des Jahres“, erklärt Karina Würtz. „Mit Beginn des Herbst verringern sich die Wetterfenster, in denen eine Wartung möglich ist. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich bereits ab Oktober statistisch gesehen die Zugänglichkeit zu den Windturbinen und unserem Umspannwerk auf See im Vergleich zum Sommer halbiert. Wir arbeiten deshalb mit Hochdruck daran, auch die noch laufenden Kampagnen in den kommenden Wochen erfolgreich abzuschließen. Die Sicherheit und das Wohlergehen aller, die für den Windpark Nordsee Ost arbeiten, haben dabei für uns oberste Priorität.“
RWE ist weltweit der zweitgrößte Akteur im Bereich Offshore-Windenergie. Vor Helgoland betreibt das Unternehmen neben Nordsee Ost (295 MW) noch den Offshore-Windpark Amrumbank West (302 MW). Rund 80 Servicetechniker, Ingenieure und nautisches Personal sind für RWE auf Helgoland im Einsatz. In enger Zusammenarbeit mit dem RWE Team in Hamburg sorgen sie für den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der beiden Windparks. In direkter Nachbarschaft zu den bereits in Betrieb befindlichen RWE Windparks, errichtet das Unternehmen zudem den Offshore-Windpark Kaskasi (342 MW). Dieser wird in 2022 seinen vollständigen Betrieb aufnehmen und ebenfalls von der Insel aus gewartet werden.