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Maximaler Nutzen der CO2-Aminwäsche für die Umwelt

Projekt: MeDORA

Die oxidative Zersetzung ist der wichtigste Zersetzungsmechanismus für Waschmittel auf Basis von Aminen. Er ist für etwa 70 % der gesamten Aminverluste verantwortlich, was zu einer Abnahme der CO2-Abtrennkapazität des Waschmittels führt und seine Lebensdauer begrenzt. Die mit der Zersetzung verbundenen Kosten für den Ersatz des verlorenen Waschmittels, die Entfernung von Zersetzungsprodukten aus dem Waschmittel (sogenanntes Reclaiming) und die Abfallentsorgung stellen einen wesentlichen Anteil der Betriebskosten von CO2-Wäschen dar. Darüber hinaus können Zersetzungsprodukte zu Korrosion von Anlagenteilen führen und den Aufwand für die Emissionsminderung flüchtiger Abbauprodukte der Amine, wie Ammoniak, erhöhen.


Beschleunigung der Einführung
von CCS Technologien

Im Rahmen des Accelerating CCS Technologies ACT1-Projekts ALIGN-CCUS hat die niederländische Forschungsorganisation TNO den Dissolved Oxygen Removal Apparatus (DORA, Apparat zur Entfernung gelösten Sauerstoffs) entwickelt und patentiert. Ein Membrankontaktor, der ein Bündel von Hohlfasern enthält, wird verwendet, um Sauerstoff, der sich aus dem Rauchgas im Waschmittel gelöst hat, zu entfernen, bevor das Waschmittel in die thermische Regenerationsstufe (Desorber) gelangt. Hierdurch soll die Zersetzung des Waschmittels verhindert und seine Lebensdauer verlängert werden. Die Membran wird im Flüssig-/Gas-Modus betrieben, d. h. das flüssige Waschmittel fließt auf der Außenseite der Hohlfasermembranen entlang. Ein Spülgas – Stickstoff N2 oder Kohlendioxid CO2 – wird in Kombination mit einem leichten Unterduck auf der Membran-Hohlfaserinnenseite verwendet, um den Sauerstofftransport aus dem Waschmittel durch die Membran zu fördern.

Projekt MeDORA zur Minimierung des CO2-Waschmittelverbrauchs, von Emissionen und der Bildung von Zersetzungsprodukten bei Maximierung der CO2-Reinheit

Das DORA-Konzept soll waschmittelunabhängig sein, aber seine breite Anwendung könnte gegebenenfalls durch zu geringe Langzeitstabilität der Membran behindert werden. Daher sind Langzeittests von großer Bedeutung, um die Entwicklung der DORA-Technologie voranzutreiben und die Technik zur Marktreife zu bringen. Dann könnte sie in verschiedenen CO2-Abtrennugnsanlagen unabhängig vom Waschmittel, Rauchgas oder der Anlagengröße eingesetzt werden.

Das kürzlich gestartete dreijährige ACT4-Projekt MeDORA wird den Langzeitbetrieb der DORA-Technologie unter Verwendung poröser Membranen und moderner beschichteter Membranen demonstrieren, die eine längere Lebensdauer versprechen. MeDORA ist eine Zusammenarbeit zwischen SINTEF als Koordinator, RWE Power AG, TNO und N.V. HVC, der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) und Aker Carbon Capture AS. Das Projekt zielt darauf ab, die oxidative Zersetzung des Waschmittels um 90% zu reduzieren, was zu erheblichen Vorteilen bei den Betriebskosten des Waschmittelmanagements und den positiven Umwelteigenschaften der CO2-Abtrennanlage führt. Außerdem soll der Sauerstoffgehalt im CO2-Produkt auf weniger als 10 ppm gesenkt werden. Die vielversprechende Technologie wird in 24/7-Langzeittests an Aminwäschen, die CO2 aus repräsentativen industriellen Rauchgasen abtrennen, für insgesamt rund 20.000 Teststunden erprobt, im Innovationszentrum von RWE in Niederaußem und dem Müllheizkraftwerk von HVC in Alkmaar (Niederlande). Das gesamte Waschmittel in den Abtrennanlagen wird über repräsentative Zeiträume mit den Membrankontaktoren behandelt.

Das MeDORA-Projekt wird im Rahmen der  ACT  (Accelerating CCS Technologies) Initiative gefördert, und wird finanziell unterstützt durch The Research Council of Norway (no 308765), den Projektträger Jülich (no 03EE5160) und PPS-toeslag TKI-Energie (TKI 2023 MeDORA, program: Nieuw Gas/CCS)
RWE Innovationszentrum – Projekt: MeDORA Logo

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