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Pumpspeicherkraftwerk Herdecke: Vor der Revision ist nach der Revision

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  • Arbeiten am Oberbecken erfolgreich abgeschlossen 
  • Vorbereitungen für Teil II der Instandsetzungen im Frühjahr 2021 laufen

Essen, 16. Oktober 2020

Das RWE Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Herdecke hat seinen Dienst wieder aufgenommen. Nach sechzehnwöchiger Auszeit für Teil I der planmäßigen Hauptrevision sowie umfassender Instandsetzung hat das größte PSW Nordrhein-Westfalens am Dienstag erstmals wieder im Regelbetrieb Strom erzeugt.

Im Juni wurde das Oberbecken des Pumpspeicherkraftwerks zum ersten Mal seit 31 Jahren vollständig entleert. Bis zu 40 Mitarbeiter von RWE und Partnerfirmen waren im Einsatz, um den rund 50 Tonnen schweren Verschluss des Beckenablaufs – das sogenannte Zylinderschütz - auszutauschen. Der hat die Aufgabe, das Oberbecken fest zu verschließen – ähnlich wie der Stöpsel einer Badewanne. Parallel untersuchten Mitarbeiter einer Spezialfirma die Sohle und die Böschungen des Beckens auf Oberflächenschäden und undichte Stellen. Wo sonst bis zu 
1,6 Millionen Kubikmeter Wasser stehen, lag in den letzten etwa vier Monaten alles trocken. Rund 20.000 Quadratmeter Beckenboden wurden in diesem Zeitraum gereinigt. An den Böschungen wurde ungefähr die Fläche eines Fußballfeldes instandgesetzt.  Die Hauptrevision kostet insgesamt rund 15 Millionen Euro.

Um Infektionen mit dem Corona-Virus zu verhindern, hatte RWE für die Revision ein umfassendes Hygienekonzept erarbeitet: Durch zusätzliche Container für Pausen, Duschen/WCs und Umkleiden und durch Baustellenbesprechungen im Freien wurden die Berührungspunkte zwischen den Arbeitsteams auf ein Minimum reduziert. Mit Erfolg, denn „dank der großen Disziplin auf der Baustelle konnten wir die Arbeiten am Oberbecken trotz erschwerter Bedingungen zügig und unfallfrei erledigen”, so Kathrin Schmelter, Leiterin des PSW Herdecke. 

Die positiven Erfahrungen mit dem Corona-Schutzkonzept fließen nun in die Vorbereitungen für den zweiten Teil der Hauptrevision ein. Die ab Frühjahr 2021 geplanten Arbeiten umfassen die Erneuerung des Motorgenerators sowie die Instandsetzung von Pumpturbine, Druckausgleichs-stopfbuchse und Kugelschieber.

Die Generatornabe wird derzeit in Spanien gefertigt und dann zur Fertigbearbeitung nach Heidenheim gebracht. Von dort gelangt der fertige Generatorläufer mit einem Gesamtgewicht von 300 Tonnen im nächsten Jahr per Schwertransport zum PSW Herdecke.

Auch der Korrosionsschutz der 400 Meter langen Druckrohrleitung wird erneuert. Diese Baustelle wurde ebenfalls sorgfältig vorbereitet. So warten am Oberbecken schon die individuell angefertigte Arbeits- und Transportbühne und die zur Sicherung erforderlichen Seilwinden auf ihren Einsatz.

Die vergangenen anderthalb Wochen standen ganz im Zeichen der Wiederinbetriebnahme: Das Oberbeckens lief in fünf Etappen voll. Dabei galt es, die Dichtheit des neuen Bodens nachzuweisen, denn im gefüllten Zustand wirken auf einen Quadratmeter des Beckenbodens bis zu 20 Tonnen. Am Dienstag, 21 Uhr, konnte Kraftwerksleiterin Kathrin Schmelter vermelden: Alles dicht, das Becken hält! Deswegen gab die Bezirksregierung Arnsberg grünes Licht für einen uneingeschränkten Betrieb, so dass das PSW seit Dienstagnacht wieder hochflexibel Energie speichert.

Am Standort Herdecke betreibt RWE seit 1930 ein Pumpspeicherkraftwerk. Die erste Anlage, das sogenannte Koepchenwerk, wurde 1989 durch einen Neubau ersetzt. 

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