RWE Generation SE

RWE und Kawasaki planen in Lingen die Errichtung einer der weltweit ersten wasserstofffähigen Gasturbinen im Industriemaßstab

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  • Rückverstromung von grünem Wasserstoff mit 34 MW-Anlage ab 2024 geplant 
  • Wasserstoffbetriebene Kraftwerke werden künftig wichtigen Beitrag für grüne Versorgungssicherheit leisten

Essen, 9. Dezember 2021

Roger Miesen, Vorstandsvorsitzenderder RWE Generation SE
„Eine der größten Herausforderungen der Energiewende ist es, jederzeit eine sichere CO2-freie Stromversorgung zu gewährleisten – auch dann, wenn Wind und Sonne nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Wasserstoffbetriebene Gaskraftwerke werden dafür künftig einen wichtigen Beitrag leisten. Um Erfahrungen mit dem Betrieb solcher Anlagen zu sammeln, planen Kawasaki und RWE in Lingen jetzt ein Pilotprojekt mit einer wasserstoffbetriebenen Turbine. Damit wollen wir erste Grundlagen dafür schaffen, dass wir grünen Wasserstoff bei Bedarf künftig auch rückverstromen können.“

Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender RWE Generation

Im Rahmen ihrer Strategie „Growing Green“ hat RWE im November angekündigt, mindestens 2 Gigawatt Gaskraftwerkskapazität zuzubauen, um die Energiewende mit flexibler Leistung zu unterstützen. Die neuen Anlagen werden mit einem klaren Dekarbonisierungspfad versehen. Für bestehende Anlagen entwickelt RWE einen Fahrplan, um sie grün umzurüsten.

Nun folgt der nächste Schritt: Gemeinsam mit Kawasaki Heavy Industries (Kawasaki), einem der weltweit führenden Turbinenhersteller, plant RWE Generation SE (RWE) in Lingen die Errichtung einer wasserstoffbetriebenen Gasturbine. Mit ihr soll im RWE Gaskraftwerk Emsland die Rückverstromung von Wasserstoff erprobt werden. Das Vorhaben ist eines der ersten weltweit, bei dem eine Gasturbine 100 % Wasserstoff in industriellem Maßstab in Strom umwandelt. Die Anlage mit einer Leistung von 34 Megawatt (MW) könnte Mitte 2024 in Betrieb gehen.

Kawasakis Gasturbine bietet maximale Brennstoffflexibilität: Sie kann mit jeder beliebigen Kombination aus Erdgas und Wasserstoff betrieben werden. Das ist unverzichtbar, weil die zur Rückverstromung verfügbare Menge an grünem Gas während des Hochlaufs der Wasserstoff-wirtschaft häufig schwanken wird, bevor ein durchgängiger Betrieb damit möglich ist.

Während des Pilotprojekts soll die Turbine vor allem in Betriebslastbereichen zwischen 30 % und 100 % getestet werden. Das entspricht Lastverläufen von Gasturbinen, wie sie in einem Stromnetz mit hohem Anteil an wetterbedingt schwankenden Erneuerbaren Energien zu erwarten sind.

Im Projektverlauf sollen zwei von Kawasaki entwickelte Verbrennungs-Systeme zum Einsatz kommen. Beide wurden in 1-MW-Varianten bereits bei einem Demonstrationsprojekt in Kobe (Japan) erfolgreich getestet. In Lingen würden diese Technologieprinzipien erstmals auf industriellen Maßstab skaliert werden.

Beim Zukunftsthema Wasserstoff hat RWE alle Möglichkeiten unter einem Dach: von der Grünstrom-Produktion über das Know-how, grünen Wasserstoff herzustellen und zu speichern, bis hin zum Energiehandel, der den Brennstoff industriellen Abnehmern bedarfsgerecht bereitstellen kann. Mit starken Partnern ist RWE bereits in über 30 Wasserstoffprojekten aktiv.

Der Standort Lingen spielt eine Schlüsselrolle in RWEs Wasserstoffstrategie: Im Rahmen des Projekts GET H2 plant das Unternehmen, dort bis 2024 eine erste 100-MW-Elektrolyse-anlage zu errichten, die unter Einsatz von Offshore-Windstrom aus der Nordsee grünen Wasserstoff erzeugen wird. Die Kapazität dieser Anlage soll bis 2026 auf 300 MW und bis 2030 auf 2 GW ausgebaut werden. Ziel des GET H2-Projekts ist es, gemeinsam mit nationalen und europäischen Partnern die kritische Masse zu schaffen, die erforderlich ist, um den Aufbau einer überregionalen europäischen Wasserstoffinfrastruktur in Gang zu setzen und einen starken europäischen Wasserstoff-Markt zu entwickeln.

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