RWE Generation SE

PSW Herdecke nach Revision wieder am Netz

PSW Herdecke nach Revision wieder am Netz
Pumpspeicherkraftwerk Herdecke
  • Kugelschieber, Turbine und Motorgenerator wurden aufwändig generalüberholt
  • Anlage leistet wieder wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes 

Herdecke, 21. Oktober 2022

Das RWE Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Herdecke ist nach 17 Monaten Revision zurück am Netz. Nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten und der Überarbeitung zentraler Bauteile wurde die Anlage am Hengsteysee Mitte September wieder mit dem Stromnetz synchronisiert. Nach erfolgreichem Testbetrieb produziert sie inzwischen wieder Strom. Rechtzeitig zur kalten Jahreszeit steht damit das größte Pumpspeicherkraftwerk Nordrhein-Westfalens bereit, um aktiv zur Stabilisierung des deutschen Stromnetzes beizutragen. 

Der Fokus der ersten Generalüberholung seit 30 Jahren lag auf der Sanierung von Bauteilen tief im Innern der Anlage. Die logistisch größten Herausforderungen stellten dabei der Kugelschieber, die Turbine, und der Motorgenerator dar. So wurden z. B. der 300 Tonnen schwere Rotor des Generators sowie der 180 Tonnen schwere Kugelschieber ausgehoben, der den Wasserzufluss zur Turbine regelt. Die Bauteile wurden von einer Spezialfirma in Heidenheim saniert. Da einige Elemente aufwändiger als geplant aufgearbeitet werden mussten, verzögerte sich die Re-Montage um mehrere Wochen. 

Parallel zur Revision der Hauptkomponenten wurde der Korrosionsschutz in der rund 400 Meter langen, steilen Druckleitung erneuert, durch die im Turbinenbetrieb mit hohem Druck Wasser schießt. Für die Arbeiten wurde eine spezielle Arbeitsplattform installiert, mit der sich Techniker und Beschichtungsspezialisten innerhalb der Leitung bewegen konnten. 

Die Kosten der Revision lagen im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. In Spitzenzeiten waren 50 Mitarbeiter von RWE sowie von Partnerfirmen an den Arbeiten beteiligt. 

Revisionsleiter Paul Golus betont: „Unsere Mitarbeiter haben unter außergewöhnlichen Bedingungen, mitten in der Corona-Epidemie, Herausragendes geleistet. Dass wir die erste umfassende Revision der Anlage seit 30 Jahren jetzt erfolgreich zu Ende gebracht haben, basiert daher neben sorgfältiger Planung vor allem auf Teamwork. Die Anlage ist jetzt fit für die Zukunft und wird weitere Jahrzehnte ihren Beitrag dazu leisten, das Stromnetz zu stabilisieren.“ 

Das PSW Herdecke ging erstmals 1989 in Betrieb. Es speichert Energie bei Stromüberschuss, indem es Wasser aus dem Hengsteysee in das Oberbecken, 166 Meter über dem Seespiegel pumpt. Bei Bedarf können von dort pro Sekunde bis zu 110 Kubikmeter Wasser aus dem Oberbecken über Fallrohre durch die Turbinen geleitet werden, wobei Strom erzeugt wird. Dabei erreicht das PSW innerhalb einer Minute eine volle Leistung von 162 Megawatt. 

Bilder zu dieser Pressemitteilung (Bildrechte: RWE) sind verfügbar in der Mediathek.

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