Geringfügige Leckage an einer Rohrleitung
11.12.2024
Lingen, 31. Mai 2020
Das Kernkraftwerk Emsland (KKE) ist mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde nach erfolgreichem Brennelementwechsel und dem Abschluss aller Revisionstätigkeiten und Prüfungen wieder ans Netz gegangen. Im Laufe des Tages wird die Anlage den Volllastbetrieb erreicht haben.
Die diesjährige Revision stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie und den umfangreichen Schutzmaßnahmen. „Unsere im Vorfeld mit allen beteiligten Behörden abgestimmten zusätzlichen Hygieneregeln und Vorsorgekonzepte waren nach heutigem Stand erfolgreich. Wir sind mit dem Verlauf der diesjährigen Revision sowohl aus technischer als auch aus gesundheitlicher Sicht sehr zufrieden“, erläutert Kraftwerksleiter Wolfgang Kahlert.
Im Sinne eines größtmöglichen Gesundheitsschutzes wurde beispielsweise die Körpertemperatur vor Betreten der Anlage gemessen und bei Arbeiten, bei denen der notwendige Abstand nicht gewährleistet werden konnte, mussten Masken getragen werden. Darüber hinaus trugen Abschirmwände, großzügige Raumbereiche für Verpflegung sowie ein Hygieneteam zur erfolgreichen Umsetzung des Schutzkonzepts bei. Zudem wurde die Zahl der zusätzlich für die Revision auf der Anlage benötigten Mitarbeiter von Partnerfirmen um rund die Hälfte reduziert, da revisionsbegleitende Arbeiten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurden. „Sicherheit hat bei uns weiterhin oberste Priorität: Alle atomrechtlich durchzuführenden Arbeiten und Prüfungen wurden selbstverständlich uneingeschränkt und vollständig ausgeführt“, ergänzt Kahlert. Die Tatsache, dass es während der Revision zu keinem nennenswerten Arbeitsunfall kam, zeigt, dass bei allen Tätigkeiten die hohen Anforderungen an Arbeitssicherheit erfüllt wurden.
Während der Revision durchlief das Kraftwerk ein intensives Wartungs- und Prüfprogramm. Im Zuge des Brennelementwechsels wurde der Reaktorkern mit 44 frischen Brennelementen beladen. Darüber hinaus fanden in diesem Jahr vor allem Prüfungen an den Dampferzeugerheizrohren und dem Reaktor-Druck-Behälter statt. Alle Arbeiten, die mit der nuklearen Sicherheit in Verbindung stehen, wurden durch die atomrechtliche Aufsichts-behörde sowie durch Sachverständige des TÜV engmaschig begleitet und überwacht. Mit Zustimmung der Behörde konnte das Kraftwerk nach Beendigung der Revisionsphase wieder sicher angefahren werden.
Im Rahmen der Prüfungen traten drei meldepflichtige Ereignisse auf, die allesamt gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) bzw. auf der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) der Stufe O – keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung - zuzuordnen sind. Eine Gefährdung des Personals, der Umgebung oder der Anlage lag zu keiner Zeit vor. Sie wurden fristgerecht dem Niedersächsischen Umweltministerium als Aufsichtsbehörde gemeldet: