200 Meter hoch ragt der Kamin der Blöcke P und Q des stillgelegten Kraftwerks Frimmersdorf in den Himmel über Grevenbroich. Etwas kleiner, dafür wuchtiger, ist der Naturzug-Kühlturm auf der Nordfläche des Standorts, die derzeit zurückgebaut wird. Bei der Bürgerinformationsveranstaltung am 8. Oktober im Ausbildungszentrum Gustorf stießen insbesondere diese beiden Bauwerke auf das größte Interesse.
Rückbau durch Sprengung?
Georg Bung, Leiter Rückbau bei RWE Power, erläuterte, dass die finale Entscheidung noch aussteht, aber beide Gebäude sehr wahrscheinlich gesprengt werden. Die Planung und Genehmigung liegt beim beauftragten Generalunternehmer. Die Sprengung ist für 2026 vorgesehen. Die Arbeiten laufen bereits seit Juli, zunächst vor allem im Inneren der Gebäude. In den kommenden Wochen wird der Fortschritt auch von außen sichtbar. Am Schaltanlagengebäude sowie am Büro- und Sozialgebäude hat der Abriss begonnen; bis Jahresende folgen Kantine 2 und Hauptwerkstatt 2.
Zukunftsaussicht für die Fläche
Bis Mitte 2028 soll die rund 20 Hektar große Fläche, auf der die Blöcke „Paula“ und „Quelle“ jahrzehntelang Strom produziert haben, für eine Nachnutzung freigeräumt sein. Die übrigen Flächen des Standorts, darunter die denkmalgeschützte Maschinenhalle der Blöcke A bis O sowie die weiterhin betrieblich genutzte südliche Fläche, werden zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt. Das Land Nordrhein-Westfalen, der Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Grevenbroich suchen derzeit einen Investor für die Gesamtentwicklung. Ziel ist es, die Maschinenhalle und ausgewählte Anlagenteile im Sinne der industriekulturellen Denkmalpflege zu erhalten und gleichzeitig Raum für Büros und Rechenzentren zu schaffen.