RWE Power AG

RWE Power hat die Herstellung von Briketts im Zuge des Kohleausstiegs planmäßig eingestellt

RWE Power hat die Herstellung von Briketts im Zuge des Kohleausstiegs planmäßig eingestellt
v.l.: Betriebsrat Patrick Maier, Vorstand Dr. Lars Kulik, Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp und Prof. Christian Forkel, Leiter des Geschäftsfelds Veredlung.

· Produktion von Braunkohlenstaub und Klärschlamm-Verbrennung gehen weiter

Köln/Essen, 22.12.2022

Die Maschinen stehen still, das Werk ist nicht mehr unter Dampf: RWE Power hat gestern Abend die Produktion von Briketts aus Braunkohle in der Fabrik Frechen planmäßig eingestellt. Mit diesem Schritt setzt RWE Power ein weiteres Mal den gesetzlichen Kohleausstieg um.

Die in dem Werksteil betroffenen rund 500 Mitarbeiter gehen in den Ruhestand oder werden in anderen Betriebs- oder Unternehmensbereichen eingesetzt. „Damit setzen wir den nötigen Stellenabbau sozialverträglich um“, berichtet Christian Forkel, Leiter des Geschäftsfelds Veredlung von RWE Power. Die Produktion von Braunkohlenstaub und die Mitverbrennung kommunalen Klärschlamms werden dagegen am Standort fortgesetzt.

Mit der Stilllegung der Brikettierung endet eine Ära in der westdeutschen Industriegeschichte. Mit dem Brikett erlebte die rheinische Braunkohlenindustrie ab 1890 einen riesigen Aufschwung. Die knapp pfundschweren schwarzen Energiepakete waren über Jahrzehnte ihr wichtigstes Erzeugnis. Es wurde in Haushalten und Industriebetrieben in ganz Westeuropa  eingesetzt.

Später machten Erdöl und Erdgas den Festbrennstoffen zunehmend Konkurrenz. Zudem wurde Strom ab den 60er Jahren das dominierende Produkt aus Braunkohle. Das Brikett blieb bei Privatkunden begehrt als Spender wohliger Komfortwärme in Kaminöfen und Heizkaminen. Außerdem setzten es Papierfabriken, Zuckerfabriken und andere Industriebetriebe als Brennstoff für ihre Produktion ein. In diesem Jahr wurden noch 300.000 Tonnen Briketts bei RWE Power hergestellt.

Die Belegschaft der Fabrik beging das Ende der Brikettierung mit einer kleinen Feier. Dabei äußerte sich Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp zu den Zukunftsperspektiven der für neue Nutzungen freiwerdenden Betriebsflächen: „Der Wachtberg ist dank seiner Größe und seiner verkehrsgünstigen Lage hier im Westen von Köln ein hervorragender Standort für neue Unternehmen. Gemeinsam mit RWE sind wir auf einem guten Weg, dass dort neue, hochwertige Industriearbeitsplätze angesiedelt werden.“

RWE Power-Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik würdigte das Ende der traditionsreichen Brikettproduktion: „Wir können dieses Kapitel der Veredlung nun stolz und dankbar abschließen. Unsere Braunkohle hat mit dem Union-Brikett über Jahrzehnte einen enormen Beitrag zur Energieversorgung und damit zur Lebensqualität der Menschen geleistet. Das Brikett war eine der Wurzeln von RWE. Es hat auch bei uns Generationen von Menschen in Lohn und Brot gehalten. Jetzt gestalten wir schrittweise, planmäßig und mit Respekt vor der Leistung aller Beteiligten den Wandel.“

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