RWE Power AG

RWE startet Rückbau auf der nördlichen Kraftwerksfläche in Frimmersdorf

Fünf Menschen halten Werkzeuge vor einem Kraftwerk, während ein Bagger im Hintergrund sichtbar ist.
  • Rückbauarbeiten beginnen im Juli mit der Entkernung der Gebäude
  • Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger im Sommer geplant

Frimmersdorf/Essen, 03. Juni 2025

RWE schafft Platz für die Zukunft des Standorts des stillgelegten Braunkohlenkraftwerks Frimmersdorf: Im Juli 2025 beginnen die angekündigten Rückbauarbeiten auf der nördlichen Kraftwerksfläche auf Grevenbroicher Stadtgebiet. Dort befinden sich die beiden 300-Megawatt-Blöcke P und Q. Diese waren als letzte Kraftwerksblöcke am Standort mit dem Ende der vierjährigen Sicherheitsbereitschaft zum 30. September 2021 endgültig abgeschaltet worden. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss, der Grevenbroicher Bürgermeister Klaus Krützen und RWE-Power-Vorstandsmitglied Lars Kulik gaben am 3. Juni gemeinsam den offiziellen Startschuss für die Rückbauarbeiten.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung: „Rückbau für den Aufbau: Der Start des Rückbaus ist der nächste Schritt, der vom Kohlekraftwerk Frimmersdorf zum Digital- und Innovationsstandort führt. Aus der Maschinenhalle soll eine Denkfabrik werden: Das Kraftwerk Frimmersdorf ist ein Rohdiamant mit Strahlkraft für die gesamte Region. Gemeinsam mit allen Beteiligten machen wir uns auf, den Rohdiamanten zu schleifen. Unser Ziel ist es, den Gesamtstandort zu einem Digitalpark zu entwickeln und die Ansiedlung von Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen zu ermöglichen. Die neue Denkfabrik liefert damit ein Update für Arbeitsplätze, Gewerbe und Wohnen im Rheinischen Revier.“

Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss: „Der Rückbau auf der nördlichen Kraftwerksfläche in Frimmersdorf markiert zugleich den Start in eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung und Nachnutzung des Standorts. Im Zuge des Strukturwandels werden attraktive Flächen zur Ansiedlung von Unternehmen und neuen Industrien sowie innovativen Branchen geschaffen. Das schafft Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Wertschöpfung und Wohlstand im Rheinischen Revier. Davon profitieren die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region.“

Klaus Krützen, Bürgermeister Stadt Grevenbroich: „Das Kraftwerk Frimmersdorf war über Jahrzehnte ein Symbol für industrielle Stärke und Energieversorgung in unserer Region. Mit dem Rückbau beginnt nun ein neues Kapitel: Wir schaffen Raum für moderne, nachhaltige Arbeitsplätze. Wenn wir den Strukturwandel weiter aktiv gestalten, sichern wir uns als Stadt einen hart erarbeiteten Vorsprung – wirtschaftlich, technologisch und gesellschaftlich.“

Dr. Lars Kulik, Vorstandsmitglied der RWE Power: „Die Blöcke ,Paula‘ und ,Quelle‘, die wir jetzt zurückbauen, haben in rund 700.000 Betriebsstunden 244 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit könnten rein rechnerisch alle Düsseldorfer Haushalte 244 Jahre lang mit Strom versorgt werden. Jetzt ist es an der Zeit, Platz für neue Industrien und Gewerbe zu schaffen, damit dort wieder zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen können. Für die Transformation des Traditionsstandorts haben wir gemeinsam mit dem Land, dem Kreis und der Stadt ein tragfähiges Gesamtkonzept entwickelt. Ich freue mich, dass wir mit dem Start der Rückbauarbeiten auf der Nordfläche den ersten Baustein setzen. Wir schaffen damit Platz für die Zukunft des Standorts.“

Zeitplan und Umsetzung der Rückbauarbeiten

In enger Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden der Stadt Grevenbroich und des Rhein-Kreises Neuss wird ein Fachunternehmen ab Juli zunächst das Innere der Gebäude entkernen. Diese Arbeiten werden mehrere Monate in Anspruch nehmen und für die letzten Gebäude ca. Mitte 2026 abgeschlossen sein. Anschließend beginnen die eigentlichen Rückbauarbeiten von Kühltürmen, Kesselhäusern und Schornsteinen. Die gesamte Rückbaumaßnahme soll Mitte 2028 abgeschlossen sein. Details zum Zeitplan sowie zu den geplanten Maßnahmen wird RWE interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Sommer vorstellen.

Ehemaliger Kraftwerkstandort Frimmersdorf

In einem Werkstattverfahren haben das Land NRW, der Rhein-Kreis Neuss, die Stadt Grevenbroich und RWE Power bis 2024 ein städtebauliches Konzept für den Standort entwickelt. RWE Power hat die Aufgabe übernommen, möglichst zeitnah den ersten Rückbauabschnitt anzugehen, um eine attraktive Nachnutzung der Nordfläche zu ermöglichen. Parallel dazu läuft das Verfahren zur Entwicklung der Gesamtfläche des Standorts, das vom Land Nordrhein-Westfalen, dem Rhein-Kreis Neuss und der Stadt Grevenbroich gesteuert wird. Die markante Maschinenhalle und einige benachbarte Anlagenteile sollen im Sinne der industriekulturellen Denkmalpflege erhalten bleiben. Dort werden Flächen für Büros und Rechenzentren entstehen.

Der Standort Frimmersdorf blickt auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurück. Bereits 1926 nahm im Grevenbroicher Stadtteil ein erstes Braunkohlenkraftwerk den Betrieb auf. Ab 1955 wurde das spätere Kraftwerk Frimmersdorf II mit einem rund 550 Meter langen Maschinenhaus sowie zwei 100-Megawatt- und zwölf 150-Megawatt-Blöcken errichtet. Es diente als Ersatz bzw. Ergänzung zum ursprünglichen Werk. Es war ein Vorreiter der Kraftwerkstechnologie und zeitweise das größte Wärmekraftwerk der Welt. Die beiden letzten Kraftwerksblöcke P und Q starteten 1966 bzw. 1970 mit der Stromerzeugung.

Bilder für Medienzwecke (Bildrechte: RWE) sind verfügbar in der Mediathek.

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