Der Energiestandort Lingen

Zukunftsweisende Projekte auf einen Blick – per Mausklick durch den Standort

Auf dieser Webseite finden Sie eine digital aufbereitete Standortübersicht mit Daten und Details zu zukunftsweisenden Projekten. Probieren Sie es aus! Über die folgende Grafik können Sie sich zu fertigen Anlagen und geplanten Vorhaben informieren.

Standort Lingen

  • H₂-Pilotanlage (14 MW)
  • Wasserstoff-Tankstelle und -Abfüllstation
  • GET H₂ Nukleus (300 MW)
  • Wasseraufbereitung
  • GET H₂ TransHyDE
  • Megabatterie 117+
  • Direktreduktions-Anlage
  • Block D
  • Kühlwasserpumpenhaus
  • Umspannanlage Hanekenfähr
Der Energiestandort Lingen | RWE

H₂-Pilotanlage (14 MW)

RWE betreibt im Gaskraftwerk Emsland eine Pilot-Elektrolyse mit einer Kapazität von 14 Megawatt (MW). Dabei handelt es sich um eine Versuchs- und Testanlage: Im Rahmen des Projekts werden zwei Elektrolyse-Technologien unter industriellen Bedingungen erprobt und Erfahrungen mit dem Zusammenspiel aller Komponenten der Wasserstofferzeugung gesammelt. Durch die Erfahrungen aus der Pilotanlage kann der spätere Betrieb kommerzieller Großanlagen optimiert werden.

Die Anlage beinhaltet einen 10-MW-Druck-Alkali-Elektrolyseur von Sunfire und einen 4-MW-PEM-Elektrolyseur (Protonen-Austausch-Membran) des Herstellers ITM. Unter Einsatz von Strom kann die Anlage stündlich bis zu 270 Kilogramm Wasserstoff erzeugen.

Der Wasserstoff aus der Pilotanlage wird zunächst dem Brennstoff (Erdgas) für die Gasturbine des RWE-Kraftwerkes beigemischt werden. 

Ab Mitte 2025 können wasserstoffbetriebene Fahrzeuge am Gaskraftwerk Emsland auch mit Wasserstoff aus dem Piloten betankt werden. Unternehmen, die einen Abnahmevertrag mit der RWE abschließen, können grünen Wasserstoff aus der Pilotanlage ab 2025 mit Tankanhängern abholen und zu ihren Einsatzstandorten transportieren. 

Die Bauarbeiten für eine Wasserstoff-Tankstelle und eine Abfüllstation für den Wasserstoff sind angelaufen.

In Zukunft kann der Wasserstoff auch in das entstehende öffentliche Wasserstoffnetz eingespeist werden.

Das Land Niedersachen hat die Pilotanlage mit 8 Millionen Euro gefördert. Die Bauarbeiten begannen im Juni 2022 und im Frühjahr 2023 wurden die ersten Elektrolyse-Module auf dem Gelände angeliefert.

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Wasserstoff-Tankstelle und -Abfüllstation

Am Haupteingang des Gaskraftwerks Emsland errichtet RWE mit der Westfalen Gruppe die Errichtung einer Trailer-Abfüllstation für grünen Wasserstoff sowie einer öffentlichen Wasserstoff-Tankstelle. Dort werden Lkw, Busse, Müllsammelfahrzeuge, Kleintransporter und Pkw grünen Wasserstoff tanken können. Zudem werden Tankfahrzeuge grünen Wasserstoff aufnehmen und von dort aus an Abnehmer in der Region liefern können. Betreiber der Anlage wird die Westfalen Gruppe sein.

Im August haben die Bauarbeiten begonnen. Die Abfüllstation ermöglicht es Unternehmen, die einen Abnahmevertrag mit RWE abschließen, ab Mitte 2025 Wasserstoff mit Tankanhängern abzuholen und zu ihren Einsatzstandorten zu transportieren.

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Der grüne Wasserstoff für die Tankstelle und Abfüllstation wird unter anderem in der 14-Megawatt-Pilot-Elektrolyseanlage auf dem Gelände des Gaskraftwerkes Emsland erzeugt.

Die Wasserstofftankstelle Lingen wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt über 6 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

GET H₂ Nukleus (300 MW)

Im Rahmen des Projekts GET H2 Nukleus errichtet RWE auf dem Gelände des Gaskraftwerk Emslands bis 2027 eine Elektrolyse-Anlage mit einer Kapazität von 300 Megawatt (MW). Diese wird in drei Ausbaustufen realisiert. Die erste 100-MW-Elektrolyse soll 2025 den Betrieb aufnehmen. 

Projektziel ist die großskalige und kommerzielle Erzeugung von grünem Wasserstoff, der an industrielle Abnehmer geliefert wird.

Am 11. September hat RWE bekanntgegeben, dass die Unternehmen Sunfire und Bilfinger mit der Errichtung der dritten 100-MW-Baulinie des GET H2 Nukleus beauftragt wurden.

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Am 15. Juli 2024 hat RWE für die Umsetzung des Projekts eine Förderzusage von Bund und Ländern erhalten. Dabei stellt der Bund 70 Prozent der Fördersumme bereit. 30 Prozent steuert das Land Niedersachsen bei.

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Am 14. Februar 2024 hat die EU-Kommission die beihilferechtliche Genehmigung (Notifizierung) für eine Förderung des GET H2 Nukleus als Teil eines wichtigen Projekts von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) erteilt. Danach darf das Projekt Fördermittel von Bund und Ländern erhalten. 

Die Bundesregierung hat 2022 den vorzeitigen Maßnahmenbeginn für GET H2 Nukleus genehmigt. Grund für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn ist die Einhaltung des Projektrealisierungszeitraums und der damit verbundenen Förderbedingungen. Darauffolgend hat RWE im Dezember 2022 die ersten zwei PEM-Elektrolyseure (insgesamt 200 MW Leistung) bestellt.

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Im September 2023 hat das Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg den Bau und den Betrieb der ersten beiden 100-MW-Elektrolyseure genehmigt.

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2021 haben die Bundesregierung und das Land Niedersachsen GET H2 Nukleus für eine Förderung als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) nominiert.

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Visualisierung GET H2 Nukleus

Wasseraufbereitung

Für die Erzeugung von Wasserstoff braucht es vollentsalztes Prozesswassers und Kühlwasser. Zur Erzeugung dieses vollentsalzten Wassers für die Elektrolyseanlagen errichtet RWE eine neue Wasseraufbereitungsanlage (WAB), in der das aus der Ems entnommene Wasser unter anderem durch die Entsalzung aufbereitet wird. Die WAB geht voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb.

GET H₂ TransHyDE

Im September 2023 wurde im Gaskraftwerks Emsland der erste Wasserstoff erzeugt - mit einem Hochtemperatur-Festoxid-Elektrolyseur (SOEC) von Sunfire. Die 0,25-MW-Anlage ist Teil des Forschungsprojekts GET H2 TransHyDE, das Fragen rund um den Transport von Wasserstoff in der öffentlichen Gasversorgung angeht. Der Wasserstoff aus dem Elektrolyseur wird vor Ort in einen Leitungsring aus Neu- und Bestandsleitungen eingespeist.

Im Rahmen von GET H2 TransHyDE wird erforscht, wie sich Wasserstoff in ehemaligen Erdgasleitungen verhält und wie seine Qualität verbessert (aufgereinigt) werden kann. Auch wird getestet, welche Materialien sich für Bauteile in der Wasserstoffversorgung eignen. Zudem optimieren die Projektpartner Verdichterkonzepte für den Wasserstofftransport und verfeinern Technologien zum Auffinden von Leckagen und zur Inspektion und Wartung von Leitungen.

RWEs Partner bei dem Forschungsprojekt sind Adlares GmbH, Evonik Operations GmbH, Meter-Q Solutions GmbH, Nowega GmbH, Open Grid Europe GmbH und Rosen Germany GmbH zusammen mit der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Potsdam.

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250kW-Elektrolyse in Lingen (Get H2 TransHy)

Megabatterie 117+

Das Gaskraftwerk Emsland ist einer von zwei Standorten der „Megabatterie 117+“, einem der größten und innovativsten Batteriespeicher Deutschlands.

RWE setzt die Megabatterie 117+ kommerziell in Großhandelsmärkten und in Regelenergiemärkten ein. Sie hilft kurzfristige Ungleichgewichte im Stromnetz auszugleichen und trägt so dazu bei, Erneuerbare Energien ins Energiesystem zu integrieren.

Ihre Lithium-Ionen-Batterien werden virtuell mit RWE-Laufwasserkraftwerken an der Mosel gekoppelt. Bei einem Stromüberangebot im Netz speichern die Batterien den Strom, während gleichzeitig die Laufwasserkraftwerke an der Mosel die Stromproduktion reduzieren. Im umgekehrten Fall, einer Stromknappheit im Netz, speisen die Batterien den gespeicherten Strom in das Netz ein und auch die Laufwasserkraftwerke an der Mosel erhöhen ihre Stromproduktion.

Durch das Hoch- oder Herunterregeln der Durchflussmenge an den gekoppelten Laufwasserkraftwerken kann RWE weitere Leistung als Regelenergie bereitstellen.

Für die Megabatterie 117+ in Lingen und Werne hat RWE insgesamt rund 50 Millionen Euro investiert. Die Anlage ist seit Januar 2023 in Betrieb.

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Direktreduktions-Anlage

Seit August 2023 betreibt der Firmenverbund HyIron auf dem Gelände des RWE-Gaskraftwerkes Emsland eine wasserstoffbasierte Direktreduktionsanlage zur Erzeugung von grünem Eisen (DRI – Direct Reduced Iron).

An der Pionieranlage wird die Systemintegration von DRI-Anlagen als Verbraucher in die öffentliche Wasserstoff-Infrastruktur erforscht.

In der Anlage kann mithilfe von grünem Wasserstoff aus Eisenerz klimaneutral Eisen produziert werden. Der grüne Wasserstoff für die DRI-Anlage wird in der benachbarten Elektrolyse-Pilotanlage von RWE erzeugt.

Das grüne Roheisen aus der DRI-Anlage wird von Benteler im Stahlwerk Lingen weiterverarbeitet.

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DRI-Anlage am RWE-Standort Lingen
Bild: Hylron

Block D

Der Block D der GuD-Anlage verfügt über zwei Gasturbinen mit einer Gesamtleistung von ca. 565 Megawatt (MW), dazu über zwei Abhitzekessel und eine gemeinsame Dampfturbine (Leistung von 330 MW). Damit hat die GuD-Anlage Block D eine Gesamtleistung von ca. 895 MW.

Die 14-MW-Pilotelektrolyse ist über Leitungen an Block D angebunden. Teile des im Piloten produzierten Wasserstoffs können über diese Anbindungen künftig dem Erdgas für die Gasturbine beigemischt werden. Dabei sind Beimischungsquoten von bis zu 5 % möglich.

So sammelt RWE Erfahrungen mit dem Einsatz von Wasserstoff in der Stromerzeugung.

Block D wurde 2010 in Betrieb genommen und 2020 weiter effizienzsteigernd modernisiert.

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Gaskraftwerk Emsland, Block D

Kühlwasserpumpenhaus

Über das Kühlwasserpumpenhaus am Dortmund-Ems-Kanal entnimmt RWE der Ems Wasser. Das Flusswasser wird zur Kühlung der Anlagen (Kraftwerk und Elektrolyse) und als Ausgangsstoff (Prozesswasser) für die Wasserstofferzeugung eingesetzt.

Je nach Einsatzzweck wird das Wasser vom Kühlwasserpumpenhaus zum Beispiel in die Wasseraufbereitung geleitet, wo es erst demineralisiert (entsalzt) und dann der Elektrolyse zugeführt wird.

Umspannanlage Hanekenfähr

Um im Gaskraftwerk Emsland grünen Wasserstoff erzeugen zu können, wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen benötigt. Dafür wird Windstrom aus Windkraftanlagen vor der Nordseeküste nach Lingen transportiert, wo er in der Umspannanlage Hanekenfähr auf die notwendigen Spannungsniveaus transformiert und verteilt wird. Der Strom aus der Umspannanlage Hanekenfähr wird dann unter anderem zur Versorgung der Anlagen zur Wasserstofferzeugung genutzt.


RWE im Emsland steht seit 50 Jahren für Energie und Innovation

Heute ist Lingen RWEs Vorzeigestandort für Wasserstoff

Lingen im niedersächsischen Emsland gewinnt für RWE und für die europäische Energiewende rasant an Bedeutung. Bislang war der Energiestandort vor allem bekannt für den Betrieb des Gaskraftwerks Emsland (KEM) sowie für das im April 2023 abgeschaltete Kernkraftwerk Emsland (KKE). Doch inzwischen hat sich Lingen zu RWEs Vorzeigestandort für Wasserstoff entwickelt. Es gibt nur wenige Standorte in Deutschland mit einer vergleichbaren Dichte an Anlagen zur Wasserstoff-Erzeugung, Wasserstoff-Anwendung und bald auch zur wasserstoffbasierten Stromerzeugung.

Ideale Voraussetzungen für die grüne Wasserstoffwirtschaft

RWE nutzt in Lingen ihre Erfahrung in der Entwicklung und im Betrieb von Energieanlagen dafür, grünem Wasserstoff entlang der gesamten Wertschöpfungskette zum Durchbruch zu verhelfen. Dabei profitiert das Energieunternehmen von idealen Rahmenbedingungen vor Ort. Der Standort ist an das öffentliche Gasnetz und das öffentliche Stromnetz angebunden. Zudem ist über die Ems die Wasserversorgung aller Prozesse und Anlagen gewährleistet. Darum finden sich vor Ort neben Elektrolyse-Anlagen zur Wasserstoff-Erzeugung im industriellen Maßstab bald auch eine der ersten 100 % wasserstofffähigen Gasturbinen in Deutschland und eine Wasserstoff-Abfüllanlage mit Wasserstoff-Tankstelle. Als Partner der Erneuerbaren Energien werden diese Anlagen künftig Unternehmen in der Industrie und im Mobilitätssektor dabei helfen, ihre Klimaziele zu erreichen. Ebenso sammelt RWE an Pilot-Anlagen Betriebserfahrung mit verschiedenen Wasserstoff-Technologien.

Besucherzentrum der Kraftwerke Lingen

Am Hilgenberg
49811 Lingen
+49(0)591-8061610

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