Biodiversität

Das Engagement von RWE für Biodiversität und nachhaltige Energielösungen

Was ist Biodiversität?

Biodiversität beschreibt die Vielfalt des Lebens auf der Erde – von Pflanzen, Tieren und Pilzen bis hin zu Mikroorganismen sowie den von ihnen gebildeten Ökosystemen. Diese Lebensformen und ihre Lebensräume erbringen essenzielle Leistungen wie sauberes Wasser und saubere Luft, Bestäubung, gesunde Böden und Klimaregulierung.

Die Biodiversität ist jedoch bedroht. Verschmutzung, übermäßige Ressourcennutzung, Flächeninanspruchnahme und Klimawandel beschleunigen den Rückgang der Biodiversität auf genetischer, Arten- und Ökosystem-Ebene. Der Verlust der Biodiversität kann Ökosysteme und die Vorteile, die sie für die Menschen und den Planeten bieten, destabilisieren. 

Das Globale Rahmenwerk für Biodiversität (Global Biodiversity Framework) definiert die internationale Reaktion auf den Verlust der biologischen Vielfalt. Verabschiedet im Rahmen des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt, legt er weltweit gültige Ziele fest, um den Rückgang der Biodiversität bis 2030 zu stoppen und umzukehren.

Einige unserer Kernmärkte setzen dieses globale Ziel nun in nationale Politik um. Das Vereinigte Königreich gehört zu den ersten Ländern, die eine Netto-Positiv-Anforderung für die biologische Vielfalt in ihrem Recht verankert haben. Gemäß dem Biodiversity Net Gain (BNG)-Mandat müssen Bauträger die Natur nach der Bebauung in einem messbar besseren Zustand hinterlassen – um mindestens 10 %.

Der Schutz der biologischen Vielfalt ist ein zentrales Ziel von RWE. Beim Ausbau sauberer Energien steht die Bewahrung und Stärkung der Ökosysteme, auf die alle angewiesen sind, im Mittelpunkt. Die Bedeutung der Biodiversität wird umfassend anerkannt – daher wird sie in jeder Phase eines Projekts berücksichtigt: von der Planung und Ausgestaltung über den Bau und Betrieb bis hin zur späteren Stilllegung.

Innovative Ansätze fördern gezielt den Wandel hin zu einer umweltfreundlichen Wirtschaft. In Italien beispielsweise zeigt sich dies in Agri-Photovoltaik-Projekten: Durch die Kombination von Landwirtschaft und Energiegewinnung wird die Landnutzung effizienter gestaltet. Dadurch entsteht nicht nur wirtschaftlicher Mehrwert, sondern auch die Biodiversität profitiert – der Druck auf landwirtschaftliche Flächen wird verringert.

 
Weniger anzeigen
Mehr anzeigen

Reduktion der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Lebensräume und Arten

Neue Anlagen sollen ab 2030 einen nachweislich positiven Nettoeffekt auf die Biodiversität bewirken. Ziel ist es, bis 2028 die Auswirkungen auf die Biodiversität für alle Standorte messbar zu machen.

Bei Solarparks und Co-Location-Speicherprojekten im Vereinigten Königreich ist ein durchschnittlicher Biodiversitäts-Nettozuwachs von dem Fünffachen (d.h. 50 %) der nationalen Vorgaben angestrebt. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

RWE Image

Vierstufiger Ansatz zum Erreichen eines
positiven Nettoeffekts auf die Biodiversität

1. Verstehen und messen

Verstehen und messen

Auswirkungen und Abhängigkeiten im Bereich Biodiversität werden verstanden und quantifiziert. Messverfahren zur Abmilderung und Wiederherstellung liegen vor, ebenso Kenntnisse über deren Wirksamkeit.

Beispiel: Das Forschungsprojekt SeaMe zielt darauf ab, das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Offshore-Windparks und marinen Ökosystemen mithilfe fortschrittlicher Überwachungstechnologien zu verbessern.

Mehr erfahren

2. Positiver Beitrag

Positiver Beitrag

Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus wird aktiv nach Potenzialen für Biodiversitätsförderung innerhalb und um die Standorte gesucht.

Beispiel: Im Offshore-Windpark Triton Knoll in Großbritannien wurden in Zusammenarbeit mit der Whitby Lobster Hatchery 2.500 junge Hummer ausgesetzt, um die marine Artenvielfalt zu fördern. In den nächsten drei Jahren soll diese Zahl auf bis zu 15.000 erhöht werden.

Mehr erfahren (Englisch)

3. Netto-Null-Effekt

Netto-Null-Effekt

In der EU und im Vereinigten Königreich schreiben Regularien die Minderung oder Kompensation der Auswirkungen auf die Natur nach dem Prinzip der Vermeidungs- und Ausgleichshierarchie vor. Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich werden systematisch weiterentwickelt, um einen Netto-Null- oder keinen Nettoverlust zu erreichen.

Beispiel: Die DemoSATH Lab-Initiative in Spanien untersucht das Wechselwirkungen von Vögeln und Meeresökosystemen mit schwimmenden Offshore-Windanlagen.

Mehr erfahren

4. Netto-Positiv-Effekt

Netto-Positiv-Effekt

Mit nachgewiesenen Maßnahmen wird die lokale Biodiversität gegenüber dem Ausgangswert erkennbar gesteigert.

Beispiel: Die Solaranlage Cotmoor im Vereinigten Königreich erreicht durch bewährte Maßnahmen einen Biodiversitäts-Nettozuwachs von 65 %.

Mehr erfahren (Englisch)

Förderung der Biodiversität im
Bereich erneuerbare Energien

Black-Blades-Studie im Onshore-Windpark

Über einen Zeitraum von drei Jahren wurde im niederländischen Eemshaven das Flugverhalten von Vögeln in Bezug auf unterschiedliche Rotorblattfarben untersucht.

Mehr erfahren

Agri-Photovoltaik für effiziente Landnutzung

Agri-Photovoltaikprojekte in Italien unterstützen den Pflanzenanbau, Wassereinsparung und eine nachhaltige Flächenbewirtschaftung.

Mehr erfahren (Englisch)

Nachhaltige Ökosystemüberwachung in Meeresumwelt

In unserem Offshore-Windpark Kaskasi leistet RWE Pionierarbeit bei der Entwicklung wenig invasiver, KI-gestützter und nachhaltiger Techniken, um die Biodiversität nachhaltig zu überwachen.

Mehr erfahren

Künstliche Riffstrukturen zur Förderung mariner Biodiversität

In Kooperation mit ARC Marine werden am Rampion Offshore-Windpark im Vereinigten Königreich künstliche Reef cubes® installiert. Geplant ist die Installation von bis zu 70.000 Reef cubes® und eine umfassende Erfolgskontrolle.

Mehr erfahren

Gemeinsam mit lokalen Partnern für mehr Biodiversität an Standorten

An Solarparks wie dem Mesquite Solar Complex in den USA werden in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden Schutz- und Bildungsinitiativen vorangetrieben.

Mehr erfahren (Englisch)

Biodiversität fördern bei
Stilllegungs-Technologien

Waldaufforstung

Im Rahmen jahrzehntelanger Aufforstung wurden über 10 Millionen Bäume gepflanzt. Der heutige Anteil heimischer Arten liegt bei etwa 90%, ergänzt um weitere klimatolerante Baumarten.

Mehr erfahren

Gewässer und Wiesen

Mehr als 50 neue Seen, ein 12 Kilometer langer Flusslauf sowie vielfältige Feuchtgebiete bieten inzwischen Lebensräume für seltene und geschützte Arten.

Mehr erfahren

Landwirtschaftliche Rekultivierung

Neben der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit werden Maßnahmen wie Blühstreifen und dauerhafte Grünflächen zur Schaffung neuer Lebensräume und zur Aufwertung des Landschaftsbildes umgesetzt.

Mehr erfahren

Wegweisende Lösungen für die
biologische Vielfalt im Energiesektor

Im Rahmen der Mitgliedschaft im „Science Based Targets Network“ (SBTN) Corporate Engagement Program wurden erste Leitlinien rund um das Thema Biodiversität getestet und Erkenntnisse geteilt. Die Methoden werden so gezielt auf den Energiesektor zugeschnitten und die Entwicklung neuer Standards aktiv mitgestaltet.

Klar ist, dass sich Methoden und Rahmenbedingungen zur Messung und Erzielung einer positiven Nettoauswirkung noch in der Entwicklung befinden. Daher engagiert sich RWE für den Austausch von Wissen und Best Practices und lädt Beteiligte aktiv zur Zusammenarbeit ein, um die Auswirkungen und die Messung von Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität besser zu verstehen.

Die Blüten aus gelben und lilafarbenen Pflanzen blühen vor einer Oberfläche mit Solarpanelen im Hintergrund.

Im Offshore-Bereich spielen Innovationswettbewerbe eine wichtige Rolle bei der Identifikation neuer Lösungen in den Bereichen Ökologie, Systemintegration und Kreislaufwirtschaft. Start-ups, Scale-ups, Forschungseinrichtungen sowie weitere Akteure sind ausdrücklich eingeladen, Lösungen in diesen Bereichen einzureichen. 


Eine Frau in einer weißen Bluse mit langen Haaren, die drinnen vor einer hölzernen Kulisse steht. Portrait von Natalie Rothausen.
CON01-natalie-rothausen

Natalie Rothausen

Group Lead Biodiversity