Seit einem Jahr ziehen Wildpferde der Rasse Konik über die Sophienhöhe und das Pilotprojekt zeigt bereits jetzt beeindruckende Ergebnisse. Die robusten Tiere haben sich nicht nur perfekt an das Gelände angepasst, sondern tragen auch aktiv zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Auf der rund 30 Hektar großen Fläche in der Goldenen Aue leben derzeit ein Hengst, drei Stuten sowie mehrere Jungtiere, darunter zwei erst kürzlich geborene Fohlen.
Mehr Artenvielfalt dank natürlicher Beweidung
Die Koniks halten das Offenland frei und schaffen so Lebensraum für seltene Arten wie die Gottesanbeterin und den Ziegenmelker. Gleichzeitig sind sie zu beliebten Attraktionen für Besucher:innen geworden, die die Herde auf einem neu angelegten, kürzeren Weg beobachten können. Doch trotz ihrer Neugier bleiben die Wildpferde Wildtiere. Das Beweidungsprojekt steht für respektvolles Naturerleben, nicht für Streicheleinheiten.
Zukunftsvision
Langfristig ist geplant, das Gebiet auf bis zu 500 Hektar auszuweiten, möglicherweise ergänzt durch den Einsatz robuster Rinderrassen. Diese widerstandsfähigen Tiere zeichnen sich durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche klimatische Bedingungen aus und übernehmen, ähnlich wie die Koniks, eine wichtige Rolle in der Landschaftspflege. Weltweit existieren über 1.000 Rinderrassen, die sich grob in zwei Hauptgruppen einteilen lassen: die an kühlere Regionen angepassten taurinen Rinder und die in tropischen Klimazonen verbreiteten Zebu-Rinder. Neben ihrer ökologischen Funktion tragen sie zur Wertschöpfung bei und verbessern durch ihre Trittwirkung die Bodenstabilität. Ein Vorteil, der insbesondere in Hanglagen und Uferbereichen von großer Bedeutung ist. Das Ziel ist eine vielfältige Kulturlandschaft, die ökologische Stabilität mit gesellschaftlicher Akzeptanz verbindet. Ein vielversprechender Schritt für die Zukunft des Rheinischen Reviers.