Geringfügige Leckage an einer Rohrleitung
11.12.2024
RWE wird von Vattenfall das Gaskraftwerk ‚Magnum‘ im niederländischen Eemshaven in der Provinz Groningen übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Unternehmen unterzeichnet. Die seit 2013 in Betrieb befindliche Anlage gilt als eines der modernsten Kraftwerke seiner Art und verfügt über eine installierte Kapazität von 1,4 Gigawatt.
Magnum befindet sich in unmittelbarer Nähe zum RWE-Kraftwerk in Eemshaven. Die 1.560-Megawatt-Anlage wird mit Steinkohle und Biomasse betrieben. Durch die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur vor Ort erwartet RWE umfassende Vorteile.
Gaskraftwerk ist bereits wasserstofffähig
Dank seines Konstruktionsdesigns ist Magnum bereits heute ‚wasserstofffähig‘: Die Anlage kann technisch so umgerüstet werden, dass sie anteilig mit bis zu 30 Prozent Wasserstoff betrieben werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Gaskraftwerk bis zum Ende des Jahrzehnts vollständig auf Wasserstoff als alleinigen Brennstoff umzustellen.
Magnum wird dadurch nicht nur zu einem Baustein zur Dekarbonisierung des niederländischen Energiesektors, sondern unterstützt zudem den lokalen Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in der Provinz Groningen. RWE entwickelt seit 2020 in Eemshaven mit Eemshydrogen ein innovatives Projekt zur umweltfreundlichen Erzeugung von Wasserstoff.
Sopna Sury, COO Hydrogen der RWE Generation SE: „Mit dem Erwerb des Kraftwerks in Eemshaven verstärken wir unser Projektcluster Eemshydrogen. An diesem Standort wollen wir die Produktion von kostengünstigem Wasserstoff in großen Mengen vorantreiben. Grüner Wasserstoff ist ein zentrales Element für das Gelingen der Energiewende.“
Im Rahmen der Ausschreibung für den Offshore-Windpark Hollandse Kust West VII sieht RWE darüber hinaus den Bau von Elektrolyseuren mit einer Gesamtleistung von 600 Megawatt vor. Die Provinz Groningen würde hierdurch nachhaltig zu einem der Schwerpunkte der niederländischen Wasserstoffwirtschaft ausgebaut werden.
Standort Eemshaven könnte CO2-negativ betrieben werden
Die unmittelbare Nähe zur niederländischen Nordsee und den umliegenden ehemaligen Erdgasfeldern ermöglicht es, für Magnum und dem RWE-Kraftwerk Eemshaven perspektivisch Technologien zur CO2-Abspaltung und -Speicherung (Carbon Capture Storage, CCS) zu nutzen. Der Standort Eemshaven könnte hierdurch nicht nur CO2-neutral, sondern sogar CO2-negativ betrieben werden. Um dieses Projekt technisch, politisch und wirtschaftlich umsetzen zu können, braucht es dafür auch die Unterstützung der niederländischen Regierung.
Ein weiterer Aspekt: Im Hafen von Eemshaven, in unmittelbarer Nähe von Magnum, entwickelt das niederländische Energieunternehmen Gasunie Flüssiggas-Terminals, die beispielsweise durch Wärmezulieferung der RWE-Anlagen zusätzlich unterstützt werden können.
Durch die ganzheitliche Nutzung kann RWE somit den Standort Eemshaven in einen führenden Energie- und Wasserstoff-Hub in Nordwesteuropa entwickeln.
Vollzug der Transaktion bis Ende September
Der Vollzug der Transaktion wird bis Ende September 2022 angestrebt. Der vereinbarte Kaufpreis entspricht einem Unternehmenswert von 500 Millionen Euro. Weiterer Bestandteil der Transaktion ist ein auf dem Gelände befindlicher Solarpark mit einer Kapazität von 5,6 Megawatt. RWE wird die Belegschaft des Kraftwerks Magnum vollständig von Vattenfall übernehmen. Die Transaktion steht unter anderem unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Betriebsrats von Vattenfall.
RWE unterstützt seit vielen Jahren die niederländische Regierung dabei, die Energiewende voranzutreiben. Die Niederlande sind einer der Schlüsselmärkte, in denen RWE ihr Portfolio an Erneuerbaren Energien weiter ausbauen will. Hier betreibt das Unternehmen derzeit sieben Onshore-Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von mehr als 330 MW (RWE-Anteil), weitere Projekte befinden sich in der Entwicklung und im Bau. Zudem betreibt und entwickelt RWE Solaranlagen, darunter das schwimmende Solarprojekt in Amer. Neben Eemshydrogen arbeitet RWE an der Entwicklung von Onshore- und Offshore-Wasserstoffprojekten wie H2opZee, NortH2 und FUREC, die alle zur Dekarbonisierung der Industrie beitragen.