Ein ganz besonderes „Ostercamp“ fand am 26. und 27. März im Schloss Paffendorf statt: RWE Power hatte gut 20 ihrer Top-Auszubildenden zu einem Workshop eingeladen. Ziel der Veranstaltung, an der auch drei Ausbilder der Power teilnahmen, war, die jungen Menschen ein Stück weit auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten. Auf der standen zwei bekannte Schlagworte zu diesem Thema – „Agiles Arbeiten“ und „New way of working/Lean Management“. Der Teilnehmerkreis spiegelte die große Bandbreite der Ausbildungsberufe der Power wider: Industriemechaniker, Elektroniker, Mechatroniker, Industriekaufleute, Bauzeichner, Konstruktionsmechaniker, Zerspanungsmechaniker.
Spielerische Elemente statt „Frontalbeschallung“
Agiles Arbeiten bedeutet im Groben, dass man sich schnell an sich ändernden Umstände anpassen kann. „Um auf solche – zuweilen auch unvorhergesehene – Ereignisse vorbereitet zu sein, gibt es proaktive und reaktive Methoden bzw. Instrumente, die wir den Teilnehmern in Grundzügen vermitteln wollten“, erläutert Thomas Löffler, der in der Transformations-Einheit der Power arbeitet. Einen Teil dieser Aufgabe übernahmen zwei Fachleute auf diesem Gebiet aus der Abteilung „Corporate Change“ der RWE AG. Beide setzten stark auf kreative Elemente statt trockener Frontalvorträge. So ging es am Vormittag des ersten Tages in einer „Lego Masters Class“ darum, eine Stadt aus Legosteinen zu bauen. Dazu mussten die jungen Leute Teams bilden, sich immer wieder neu organisieren, wenn die Anforderungen geändert wurden, dabei in relativ kurzer Zeit „in die Pötte“ kommen. „Dieser spielerische Ansatz kam bei allen Beteiligten sehr gut an“, berichtet Christian Seifert, der beim Workshop zusammen mit Thomas Löffler die Rahmenmoderation übernahm.
Anstoß zur Selbstreflexion
Am zweiten Tag stand dann „NWoW/Lean Management“ auf der Tagesordnung. Darunter versteht man eine Philosophie, die diverse Denkweisen, Methoden und Prozesse so verbindet, dass besonders effizient gearbeitet wird. Hier wurden etwa am Beispiel des Transports der Braunkohle vom Tagebau bis zum Kraftwerk verschiedene Prozess-Szenarien durchgespielt. Thomas Löffler: „Das übergeordnete Ziel war hier, unsere Azubis neugierig, offen für diese Ansätze zu machen. Denn nur wenn das gelingt, werden sie diese nicht nur in ihrer Ausbildung, sondern auch in ihrem späteren Berufsleben oder gar in ihrer privaten Entwicklung anwenden.“ Christian Seifert ergänzt: „Uns war es wichtig, die jungen Leute zu animieren, sich selbst Gedanken zu machen, wie sich ihr Arbeitsfeld im Laufe der Zeit verändern wird.“
Programm nach Feedback kurzfristig angepasst
Zu einem Workshop gehört natürlich auch, dass die Teilnehmer im Anschluss ein ehrliches Feedback abgeben können. Dieses fiel für die Veranstaltung im Schloss Paffendorf sehr positiv aus. „Es wurden beispielsweise die zahlreichen Praxisbezüge und die interaktiven Aufgaben gelobt“, freut sich Thomas Löffler. Dabei bewiesen die Organisatoren selbst ein gehöriges Maß an Flexibilität. Denn auch für sie war ein Workshop speziell mit und für Azubis sehr lehrreich. „In dieser Altersklasse gibt es ganz klare Erwartungen“, weiß Christian Seifert. So wurde nach dem ersten Tag etwa der in den Augen einiger Teilnehmer zu hohe Theorieteil angesprochen. „Das haben wir dann für die Fortsetzung geändert, heißt, mehr Übungen, weniger Moderation in den zweiten Tag reingepackt.“ Oder anders ausgedrückt: agil gearbeitet.