RWE erweitert Onshore-Windkapazität in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen
11.12.2024
Eine innovative Technologie feiert im Offshore-Windpark Kaskasi von RWE Weltpremiere: Zum ersten Mal wurden am Meeresboden spezielle Stahlkragen um Monopile-Fundamente gelegt. Der sogenannte „Collared Monopile“ wurde auf Grundlage eines von RWE entwickelten Patents entworfen. Die neue Technologie wird nicht nur zusätzliche Unterstützung bei seitlicher Belastung bieten, sondern auch die Tragfähigkeit von Monopile-Fundamenten insgesamt erhöhen. Damit verbessert sich die Standsicherheit des gesamten Fundaments. Die Installation wurde von DEME Offshore durchgeführt.
Sven Utermöhlen, CEO Offshore Wind der RWE Renewables, erläutert: „In unserem Offshore-Windpark Kaskasi setzen wir innovative Technologien ein, die in der gesamten Offshore-Industrie neue Maßstäbe setzen. Es ist ein großer Verdienst unseres Projektteams und von unseren Auftragnehmern, dass wir die drei innovativen Gründungspfähle entwickelt, hergestellt und sicher installiert haben. Unser Collared Monopile, eine von uns entwickelte, patentierte Lösung, erhöht die Stabilität bei schwierigen Bodenverhältnissen. Das unterstreicht unsere technische Kompetenz als weltweit zweitgrößter Akteur im Bereich der Offshore-Windenergie.“
Stahlkragen verbessern die Tragfähigkeit der Gesamtstruktur
Mit Kaskasi errichtet RWE derzeit ihren 6. Windpark vor der deutschen Küste. Das 342-Megawatt-Projekt entsteht rund 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland. Kürzlich wurden am Meeresboden um insgesamt drei Fundamente innovative Stahlkragen gelegt – jeder 7 Meter hoch und 170 Tonnen schwer. Die Installation in einer Wassertiefe von bis zu 25 Metern erfolgte durch das Errichterschiff „Sea Challenger“ von DEME Offshore. Der Raum zwischen Kragen und Monopile-Fundament wurde mit Fugenmaterial, sogenanntem Grout, gefüllt, um eine stabile Verbindung herzustellen. RWE wird begleitende Tests durchführen, um nachzuweisen, dass der Stahlkragen das Verhalten der Fundamentstruktur im Vergleich zu Standard-Monopiles verbessert.
Die Stahlkragen wurden vom deutschen Unternehmen JBO auf Grundlage des von RWE entwickelten Patents designt, Bladt Industries wurde mit der Herstellung beauftragt und DEME Offshore war für den Transport und die Installation verantwortlich.
Bas Nekeman, Business Unit Director Northern Europe bei DEME Offshore, betont: „Obwohl die Installation der innovativen Stahlkragen nur einen kleinen Teil der Arbeiten ausmacht, die DEME Offshore im Windpark Kaskasi durchführt, sind wir sehr froh, diesen wichtigen Meilenstein für das Projekt erreicht zu haben. Die Installation ist eine Weltneuheit, für die wir eine maßgeschneiderte Lösung entwickelt haben. Die Fertigstellung der drei Monopile-Fundamente zeigt, dass wir in der Lage sind, unseren Kunden das technische Know-how, die operative Exzellenz und den Teamgeist zu bieten, die für die erfolgreiche Durchführung von innovativen Projekten erforderlich sind.“
RWE testet weltweit erstes recycelbares Rotorblatt
Der Collared Monopile ist nur ein Beispiel dafür, wie RWE die technologische Weiterentwicklung in der Offshore-Windindustrie vorantreibt. Weitere Neuerungen, die im Windpark Kaskasi eingesetzt werden, sind eine innovative Vibrationsrammtechnik und der „Self-Expanding Pile Shoe“, ein Fundament mit einem Betonring, der sich im Meeresboden ausdehnt. Zudem wird ein nachhaltiges Produkt seine Deutschlandpremiere bei Kaskasi feiern: Siemens Gamesa und RWE werden einige Windturbinen mit recycelbaren Rotorblättern ausstatten. Die Rotorblätter sind – dank eines neuartigen Harzes – die ersten ihrer Art, die am Ende ihres Lebenszyklus für neue Anwendungen recycelt werden können. Ab Sommer wird mit der Errichtung der Windkraftanlagen begonnen. Ende 2022 sollen die insgesamt 38 Windkraftanlagen betriebsbereit sein. Dann wird Kaskasi rechnerisch rund 400.000 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgen.
Rückenwind für RWE und die Energiewende in Deutschland
RWE ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien und weltweit die Nummer 2 bei Offshore-Wind. Im Rahmen seiner Investitions- und Wachstumsstrategie „Growing Green“ will das Unternehmen bis 2030 seine Kapazität im Bereich Offshore-Wind von derzeit rund 3 Gigawatt (GW) auf 8 GW verdreifachen. Und auch in Deutschland zieht RWE das Tempo an: Bis zu 15 Milliarden Euro brutto sollen bis 2030 im Heimatmarkt in die grüne Energiewelt investiert werden. So will RWE auch bei der Offshore-Windkraft weiter wachsen: RWE treibt gemeinsam mit ihrem kanadischen Partner Northland Power die Entwicklung eines großen Offshore-Windclusters in der deutschen Nordsee voran. Insgesamt drei Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von über 1,3 GW wollen die Partner nördlich der Insel Juist errichten und vorrausichtlich 2026 beziehungsweise 2028 in Betrieb nehmen. Diese geplanten Windparks können pro Jahr so viel Ökostrom produzieren, dass sie den Bedarf von bis zu 1,6 Millionen Haushalten decken. In direkter Nähe entwickelt RWE einen weiteren Windpark mit einer Leistung von 225 MW.
Bilder und eine Grafik für Medienzwecke sind verfügbar in der RWE-Mediathek.