Eine Luftansicht großer Bagger, die in einem weitläufigen, sandigen Bergbaugebiet mit ausgeprägten Erdschichten arbeiten.
Tagebau Hambach | RWE

Braunkohle

Tagebau Hambach

Der Tagebau Hambach liegt zwischen Jülich im Kreis Düren und Kerpen (Rhein-Erft-Kreis) im Herzen des rheinischen Braunkohlenreviers. Er wurde 1978 in der Nähe des Niederzierer Ortsteils Hambach begonnen. In Spitzenzeiten förderte der zwischenzeitlich bis zu 411 Meter tiefe Tagebau so viel Braunkohle für die unternehmenseigenen Kraftwerke, dass mit ihr fünf Prozent des gesamten deutschen Strombedarfs gedeckt wurden. Markenzeichen des rheinischen Braunkohlenbergbaus sind die Schaufelradbagger. Im Tagebau Hambach arbeiten die größten selbstfahrenden Arbeitsmaschinen der Welt. Die fast 100 Meter hohen und bis zu 240 Meter langen Stahlriesen können täglich bis zu 240.000 Festkubikmeter Kohle oder Erdreich gewinnen.

Im Jahr 2029 wird die Kohlegewinnung im Tagebau Hambach im Zuge des gesetzlichen Kohleausstiegs beendet. Zurzeit laufen mehrere große regionalplanerische, bergrechtliche und wasserwirtschaftliche Genehmigungsverfahren. Sie werden festlegen, wie die von einem großen See und viel Wald geprägte Landschaft genau aussehen wird, die der Tagebau hinterlässt. So läuft derzeit ein Planfeststellungsverfahren, das die Gestaltung des Tagebausees im Detail vorbereitet. Gleichzeitig sichert ein weiteres Braunkohlenplanverfahren die Trasse für den Ablauf des zukünftigen Sees.

Zukunftsplanung | Die neue Landschaft

Daten, Zahlen, Fakten

Tagebau Hambach (Stand Ende 2023)

00 km²

Betriebsfläche

00

Anzahl Schaufelradbagger

110 - 00 m³/Tag

Kapazität Schaufelradbagger

00

Anzahl Absetzer

150 - 00 m³/Tag

Kapazität Absetzer

00 km

Gesamtlänge Bandanlagen

Rekultivierung

00 km²

Landinanspruchnahme

00 km²

Wiedernutzbarmachung

00 km²

davon landwirtschaftlich

00 km²

davon forstwirtschaftlich

Rekultivierung: Erholungsgebiet Sophienhöhe

Weithin sichtbares Markenzeichen des Tagebau Hambachs ist die Sophienhöhe, ein bewaldeter Berg, der die ebene Landschaft um 200 Meter überragt. Er birgt einen Teil der Aufschlussmassen des Tagebaus. Seine Aufschüttung und Aufforstung wurde 1978 begonnen. Seither wurden über 10 Millionen Bäume gepflanzt. Mehr als 120 Kilometer Wege erschließen das von Anfang an beliebte, komplett autofreie Erholungsgebiet den Wanderern und Freizeitsportlern. Die Artenvielfalt ist nachgewiesen hoch. Neben der forstlichen und landwirtschaftlichen Rekultivierung wird der Tagebau nach seinem Auslaufen eine Mulde für einen fast 40 Quadratkilometer großen See hinterlassen. Er wird über mehrere Jahrzehnte mit wieder ansteigendem Grundwasser und mit Rheinwasser aus einer Pipeline gefüllt. Schon nach zehn Jahren wird seine Wasserfläche größer sein als die des Tegernsees.

Luftaufnahme eines ruhigen Teiches, umgeben von Grün und Bäumen, mit einem Schotterweg auf einer Seite.
Rekultivierung Sophienhöhe

Waldbereiche wurden miteinander vernetzt

Über das bereits vor einigen Jahren umgesetzte, rund 1.400 Hektar umfassende Artenschutzkonzept für den Tagebau Hambach hinaus hat RWE Power in den zurückliegenden Jahren freiwillige Maßnahmen zur Biotopvernetzung zwischen den Wäldern im südlichen Umfeld des Tagebaus umgesetzt. Diese Maßnahmen tragen zu dem in den Leitentscheidungen der Landesregierung NRW genannten Ökosystemverbund bei und prägen bereits das Umfeld des Tagebaus Hambach auf den nicht mehr für den Tagebau vorgesehenen Flächen. Konkret wurden in den Jahren 2022 bis 2024 Gehölzverbindungen und ökologische Trittsteine zwischen dem Hambacher Forst, dem Merzenicher Erbwald und der Steinheide geschaffen (ca. 12,5 Hektar lineare Baum-Hecken-Strukturen).

Eine Karte zeigt die Vernetzung der Waldgebiete am Tagebau Hambach mit markierten Bereichen wie Merzenicher Erbwald und Hammacher Forst.

Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken

Die linearen Vernetzungen sind vollständig gepflanzt und wirksam. Darüber hinaus sind mehr als 20 Hektar offene Parklandschaften an den Hambacher Forst angrenzend auf Flächen südlich der Forsthausstraße entstanden. Sämtliche Anpflanzungen kommen insbesondere bodennah jagenden Fledermäusen als Leitstruktur und Nahrungshabitat zugute, darunter der Bechsteinfledermaus, die ihre Quartiere im Hambacher Forst hat. Aber auch andere Arten profitieren davon. Die Wirksamkeit des Artenschutzkonzeptes wird seit mehr als einem Jahrzehnt durch unabhängige Gutachter überprüft. Dabei werden sowohl die Anzahl der Arten bestimmt als auch mittels Telemetrie Flugrouten und Jagdgebiete der Fledermäuse ermittelt.  Diese Untersuchungen belegen, dass die neuen Leit- und Nahrungsstrukturen von den Tieren genutzt und angenommen werden.


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