RWE Nuclear GmbH

Revision im Kernkraftwerk Emsland: Gesundheit und Sicherheit haben oberste Priorität

Lingen, 6. Mai 2020

 

  • Umfangreiche zusätzliche Maßnahmen ergänzen bestehenden Grundschutz
  • RWE investiert rund 20 Millionen Euro in die Anlage

 

Das Kernkraftwerk Emsland wird planmäßig am 8. Mai für die diesjährige turnusmäßige Revision mit Brennelemente-Wechsel heruntergefahren. Um den durch die Corona-Pandemie gegenwärtig erschwerten Rahmenbedingungen zu entsprechen, wird der bereits seit März im Kraftwerk geltende erweiterte Infektionsschutz durch umfangreiche zusätzliche Hygiene- und Vorsorgemaßnahmen intensiviert.

„Die Gesundheit unserer eigenen Mitarbeiter, der von Partnerfirmen und der Menschen in der Region sowie die Sicherheit des Anlagenbetriebs haben für uns höchste Priorität“, betont Kraftwerksleiter Wolfgang Kahlert. Aus diesem Grund hat das Kraftwerk zusätzliche Hygieneregeln und Vorsorgekonzepte erarbeitet: Diese reichen vom Körpertemperaturmessen vor Betreten der Anlage, über Abstandregelungen für Personen, Anweisungen zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz-Masken, bis hin zur vermehrten Desinfektion häufig frequentierter Arbeitsbereiche. „Durch die Revision kommen auch Menschen von außerhalb in unsere Region. Deswegen endet unsere Verantwortung nicht am Kraftwerkszaun“, unterstreicht Kahlert. Jeder Mitarbeiter der Partnerfirmen verpflichtet sich, die derzeit allgemein geltenden sowie die vom Kraftwerk vorgegebenen Verhaltensregeln einzuhalten. So dürfen für die Fahrt zum Kraftwerk keine Fahrgemeinschaften gebildet werden. Damit die Mitarbeiter der Partnerfirmen möglichst wenig Aufenthalt im öffentlichen Bereich haben, stellt das Kraftwerk für alle externen Mitarbeiter während der Revision eine „Rund-um-die-Uhr-Vollversorgung“ am Standort sicher.

Mit dem Ziel, die Anzahl der gleichzeitig auf der Anlage tätigen Partnerfirmenmitarbeiter zu begrenzen, wurde der Revisionsumfang angepasst. Personalintensive Arbeiten etwa im Hauptkühlwasserbereich am Kühlturm, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt werden können, wurden verschoben. So kann die Zahl der zusätzlich für die Revision auf der Anlage benötigten Mitarbeiter von Partnerfirmen um rund die Hälfte reduziert werden. „Ganz klar, es gibt keine Abstriche bei der Sicherheit! Alle atomrechtlich durchzuführenden Arbeiten und Prüfungen werden selbstverständlich uneingeschränkt und vollständig ausgeführt“, erläutert Kahlert. Alle Revisionsarbeiten und zusätzlichen Gesundheitsschutzmaßnahmen wurden im Vorfeld eng mit dem Landkreis Emsland sowie dem Gesundheitsamt des Landkreises und dem Niedersächsischen Umweltministerium als Aufsichtsbehörde abgestimmt.

Zu Beginn der Revision werden die bisher im Reaktor befindlichen Brennelemente turnusmäßig überprüft. Beim Brennelemente-Wechsel werden 44 neue Brennelemente eingesetzt. Darüber hinaus stehen Prüfungen an den Dampferzeugerheizrohren sowie dem Reaktor-Druck-Behälter im Fokus der Tätigkeiten.  Das Investitionsvolumen beträgt wieder über 20 Millionen Euro. Unabhängige Sachverständige überwachen die Arbeiten und den Revisionsablauf im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums.

Voraussichtlich Anfang Juni soll das Kraftwerk wieder mit dem Netz synchronisiert werden. „Stromerzeugung und die Bereitstellung von Netzsystemdienstleistung zur Stabilisierung des Netzbetriebs als Teil der kritischen Infrastruktur ist gerade jetzt von höchster Bedeutung. Wir setzen alles daran, mit dem Kernkraftwerk Emsland zur Versorgungssicherheit beizutragen“, fasst Kahlert zusammen.

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