Mitteilung über die ersten drei Quartale vorgelegt: RWE bekräftigt Ausblick für das Gesamtjahr 2016

Essen, 14. November 2016, RWE AG

  • Ergebnis-Entwicklung im Rahmen der Erwartungen
  • Erlös aus Börsengang und Mehrheitsbeteiligung an innogy bieten RWE neuen finanziellen Handlungsspielraum
  • Effizienzsteigerungsprogramm zeigt positive Wirkung

Die RWE AG umfasst nach dem erfolgreichen Börsengang der innogy SE jetzt die operativen Geschäftsfelder Konventionelle Energieerzeugung und Energiehandel sowie die Mehrheitsbeteiligung an innogy SE, die in den RWE-Geschäftszahlen voll konsolidiert ist. In den ersten drei Quartalen 2016 hat der RWE-Konzern ein EBITDA von 3,8 Mrd. € erwirtschaftet. Das betriebliche Ergebnis belief sich auf 2,1 Mrd. €; das entspricht einem Rückgang von 13 bzw. 20 % gegenüber den jeweiligen Vorjahreswerten. Das bereinigte Nettoergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 58 % auf 227 Mio. € verringert. Die Ergebnisentwicklung lag insgesamt im Plan. 

„Angesichts der vor allem für die konventionelle Stromerzeugung schwierigen Bedingungen, haben wir in den ersten drei Quartalen ein respektables Ergebnis erzielt“, erklärte Dr. Markus Krebber, seit dem 15. Oktober Finanzvorstand der RWE AG.

An der Prognose für das diesjährige Konzernergebnis hält RWE fest. Das Unternehmen geht unverändert von einem EBITDA zwischen 5,2 bis 5,5 Mrd. € aus. Für das betriebliche Ergebnis werden 2,8 bis 3,1 Mrd. €, für das bereinigte Nettoergebnis 500 bis 700 Mio. € erwartet. 

Unternehmensbereich Konventionelle Stromerzeugung 
Das betriebliche Ergebnis im Bereich Konventionelle Stromerzeugung hat sich um 7 % auf 435 Mio. € erhöht. Wichtiger Erfolgsfaktor war das laufende Effizienzsteigerungsprogramm. Erträge aus dem Verkauf von Grundstücken in Großbritannien und die Anfang Juli abgeschlossene Schadensregulierung beim Steinkohlekraftwerk in Hamm schlugen sich ebenfalls positiv im Ergebnis nieder. Negativ auf die Ertragslage wirkte, dass die Stromproduktion vor allem aus Braunkohle- und Kernkraftwerken zu niedrigeren Großhandelspreisen veräußert wurde als 2015. Die Margen der Steinkohle- und Gaskraftwerke entwickelten sich wegen gesunkener Brennstoffpreise insgesamt stabiler. Die Prognose für das Gesamtjahr in der Konventionellen Stromerzeugung kann wegen der bislang über Erwarten guten Ertragslage angehoben werden. Das betriebliche Ergebnis des Unternehmensbereichs wird sich voraussichtlich in der Größenordnung von 2015 (596 Mio. €) bewegen. Bislang war ein deutlicher Rückgang erwartet worden. 

Unternehmensbereich Trading/Gas Midstream
Das betriebliche Ergebnis des Bereichs Trading/Gas Midstream hat sich um 226 Mio. € auf -100 Mio. € verschlechtert. Der Energiehandel hat im dritten Quartal wieder Gewinne erwirtschaftet, konnte die Verluste aus dem zweiten Quartal aber nicht wettmachen. 

Investitionen
Die Investitionen des RWE-Konzerns lagen mit 1,3 Mrd. € um 29 % unter dem Vorjahresniveau. Den deutlichsten Rückgang bei den Sachinvestitionen verzeichnete der Unternehmensbereich Konventionelle Stromerzeugung, der im Vorjahr noch hohe Ausgaben für die Modernisierung britischer Gaskraftwerke getätigt hatte.

Bereinigtes Nettoergebnis
Das bereinigte Nettoergebnis des Konzerns belief sich auf 227 Mio. €. Gegenüber 2015 hat es sich um 58 % verringert. Hauptgründe dafür waren die erwartete schwächere operative Ertragslage und die Verschlechterung beim Finanzergebnis, das im Vorjahr durch Veräußerungsgewinne von Wertpapieren geprägt war. In den ersten drei Quartalen 2016 wurden hingegen Verluste bei Wertpapierverkäufen realisiert, die im Vorgriff auf die anstehende Dotierung des Kernenergiefonds erfolgt sind. In diesem Zusammenhang sind zudem längerfristige Wertpapieranlagen in kurzfristige Liquiditätsanlagen umgeschichtet worden, was im jetzigen Zinsumfeld weitere Kosten nach sich gezogen hat.

Nettoschulden 
Die Nettoschulden von RWE lagen zum 30. September 2016 bei 27,4 Mrd. € und damit 2,0 Mrd. € über dem Stand zum 31. Dezember 2015. Hauptgrund war das stark gefallene Marktzinsniveau, das eine Erhöhung der Pensionsrückstellungen zur Folge hatte. 
Für das Gesamtjahr fällt die Prognose für die Nettoschulden günstiger aus. Bislang war von einem moderaten Anstieg ausgegangen worden. Nunmehr wird zum 31. Dezember 2016 ein Niveau in der Größenordnung von 2015 (25,5 Mrd. €) erwartet. Ausschlaggebend hierfür sind die hohen Erlöse aus dem innogy-Börsengang im 4. Quartal. Jedoch werden sich die Regelungen zur gesetzlichen Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung voraussichtlich gegenläufig auswirken. 

Die Nettoschulden von RWE alleine, das heißt ohne die Nettoschulden von innogy, liegen derzeit bei rund 8,7 Mrd. €.

innogy SE 
Mit dem Börsengang von innogy SE, der RWE-Tochtergesellschaft für erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb, ist ein Meilenstein auf dem Weg zur organisatorischen Neuaufstellung und finanziellen Stärkung des RWE-Konzerns erreicht worden. Am 7. Oktober wurde die innogy-Aktie erstmals an der Frankfurter Börse gehandelt – mit einem Emissionsvolumen von 4,6 Mrd. € der größte Börsengang in Deutschland seit Ende 2000. RWE flossen durch die Bestandsverkäufe 2,6 Mrd. € zu. Die Mitteilung über den Verlauf ihrer ersten drei Quartale hat innogy SE am 11. November 2016 veröffentlicht. 

Neu gewonnener finanzieller Handlungsspielraum durch IPO der innogy
Mit dem Erlös aus dem Börsengang und der Mehrheitsbeteiligung an innogy hat RWE neuen Handlungsspielraum durch zusätzliche finanzielle Flexibilität erhalten. Genutzt werden soll er unter anderem für die von der Bundesregierung angestrebte Neuordnung der Entsorgung im Kernenergiebereich. Dabei sollen die Energieversorgungsunternehmen insgesamt 23,6 Mrd. € an einen staatlichen Fonds entrichten. Der RWE-Anteil beträgt rund 6,8 Mrd. €. Enthalten ist darin ein hoher Risikoaufschlag von gut 35 %, der für die Unternehmen eine extreme finanzielle Belastung darstellt. RWE prüft derzeit die wirtschaftlich sinnvollste Option zur Finanzierung ihres Anteils. Markus Krebber: „Vor dem Hintergrund einer sehr soliden Liquiditätsposition gehört hierzu auch eine möglichst zeitnahe Zahlung.“ 

Krebber betonte weiter: „Wir haben jetzt in einem sehr herausfordernden Umfeld eine solide Basis, um die Zukunft unseres Unternehmens zu gestalten.“ Dabei spielt die RWE Generation eine wichtige Rolle auf dem konventionellen Energiemarkt. Mit ihrem flexiblen Kraftwerkspark, hocheffizienten Prozessen und qualifizierten Mitarbeitern trägt sie entscheidend zur Versorgungssicherheit bei. RWE Supply & Trading ist eines der führenden Energie- und Rohstoffhandelshäuser in Europa und präsent an vielen wichtigen Handelsplätzen der Welt. 
Mit ihren Aktivitäten spielt sie eine entscheidende Rolle für funktionierende Handelsmärkte, die für die Energieversorgung unserer Volkswirtschaft unverzichtbar sind.