RWE AG

RWE legt sehr gutes Quartalsergebnis vor

  • Bereinigtes EBITDA im ersten Quartal 2022 steigt um 65 % auf 1,46 Mrd. €
  • Bereinigtes Nettoergebnis mit 735 Mio. € mehr als verdoppelt gegenüber Vorjahr
  • Annahmestopp für russische Kohle führt zu Abschreibung von rund 850 Mio. € im neutralen Ergebnis
  • Ausblick für Geschäftsjahr 2022 bestätigt
  • Anteil Erneuerbarer Energien an Gesamterzeugungskapazität steigt auf 30 %

Essen, 12. Mai 2022

Dr. Michael Müller, Mitglied des Vorstands der RWE AG / Finanzvorstand

„Die Auswirkungen des Ukrainekriegs stellen die Energiemärkte vor große Herausforderungen. Die Politik hat daher Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Rohstoffimporte ganz oben auf die Agenda gesetzt. Als RWE helfen wir der Bundesregierung, unabhängig von russischem Gas zu werden – kurzfristig durch den Aufbau von Kapazitäten für Flüssiggas. Mittel- und langfristig, indem wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien und den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft vorantreiben. Das ist der Kern unserer ,Growing Green-Strategie‘. Dieses Jahr wollen wir mehr als 3,7 Milliarden Euro investieren – und dank unserer weiterhin guten Finanzlage haben wir auch die Mittel dazu.“

Michael Müller, Finanzvorstand der RWE AG

RWE ist operativ sehr gut ins Jahr gestartet. Das bereinigte EBITDA (bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag im ersten Quartal 2022 mit 1.460 Mio. € deutlich über dem Vorjahr (1. Quartal 2021: 883 Mio. €). Auch das bereinigte EBIT legte stark zu und stieg von 548 Mio. € auf 1.098  Mio. €. Mehr als verdoppelt hat sich das bereinigte Nettoergebnis: es stieg von 340 Mio. € auf 735 Mio. €.

In den ersten drei Monaten 2022 hat RWE über 20 % mehr Strom aus Wind und Sonne erzeugt als im Vorjahresquartal. Das lag vornehmlich an verbesserten Windverhältnissen, hinzu kam die Inbetriebnahme des britischen Offshore-Windparks Triton Knoll. Im ersten Quartal 2022 hat RWE zudem den texanischen 200-Megawatt-Onshore-Windpark El Algodon Alto sowie weitere Onshore-Projekte in Frankreich und Deutschland ans Netz genommen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Erzeugungskapazität stieg auf 30 %.

Hilfe beim Aufbau von Kapazitäten für Flüssiggas

RWE unterstützt die Bundesregierung dabei, unabhängig von pipelinegebundenem Gas aus Russland zu werden. Im Auftrag der Regierung wurden zwei Spezialschiffe gechartert, mit denen Flüssiggas importiert und ins deutsche Gasnetz eingespeist werden kann.

RWE wird den Betrieb der Schiffe übernehmen. Die Schiffe sollen bereits im kommenden Winter die Arbeit aufnehmen. Parallel engagiert sich das Unternehmen beim Bau eines LNG-Terminals in Brunsbüttel und hilft dabei, neue Lieferverträge für Flüssiggas abzuschließen. Zusätzlich will RWE dort eine Anlage zum Import von grünem Ammoniak errichten.

Keine Kohleimporte aus Russland infolge britischer Sanktionen

Ab August gilt seitens der EU ein Einfuhrstopp für Kohle aus Russland. Bereits im März hatte die britische Regierung Sanktionen verhängt, und zwar gegen die russische Eisenbahn. Als in Großbritannien tätiges Unternehmen bedeutet das für RWE, dass demzufolge seitdem keine russische Kohle mehr angenommen wird. In der Folge hat RWE ihren langfristigen Bezugsvertrag für russische Kohle abgeschrieben. Die Belastung beläuft sich auf rund 850 Mio. €, die im neutralen Ergebnis verbucht werden.

Ausblick für 2022 bestätigt

Für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt RWE aufgrund der guten operativen Ergebnisse ihre Prognose: Auf Konzernebene soll ein bereinigtes EBITDA zwischen 3,6 und 4 Mrd. € erzielt werden; im Kerngeschäft soll das bereinigte EBITDA zwischen 2,9 und 3,3 Mrd. € liegen. Beim bereinigten EBIT geht RWE von einer Spanne zwischen 2,0 und 2,4 Mrd. € aus und beim bereinigten Nettoergebnis erwartet das Unternehmen 1,3 bis 1,7 Mrd. €. Für das laufende Geschäftsjahr strebt RWE unverändert eine Ausschüttung von 0,90 € je Aktie an.

Im Kerngeschäft mit den Segmenten Offshore Wind, Onshore Wind/Solar, Wasser/Biomasse/Gas sowie Energiehandel hat RWE in den ersten drei Monaten 2022 ein bereinigtes EBITDA von 1.253 Mio. € erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum waren es 555 Mio. €. Das Vorjahresergebnis enthielt Verluste in Höhe von rund 400 Mio. € infolge des Extremwetters in Texas.

Offshore Wind: Das bereinigte EBITDA im Segment Offshore Wind im ersten Quartal 2022 lag bei 420 Mio. € nach 297 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Ergebniszuwachs resultierte vorrangig aus einem verbesserten Windaufkommen. Zudem profitierte RWE gegenüber dem Vorjahr von der Vollkonsolidierung des britischen Offshore-Windparks Rampion sowie von Stromeinspeisungen während der Inbetriebnahmephase des britischen Offshore-Windparks Triton Knoll. Für das laufende Jahr erwartet RWE für dieses Segment ein bereinigtes EBITDA zwischen 1,35 und 1,6 Mrd. €.

Onshore Wind/Solar: Das Segment Onshore Wind/Solar erzielte in den ersten drei Monaten 2022 ein bereinigtes EBITDA von 318 Mio. €. Im Vergleichszeitraum 2021 betrug das Ergebnis aufgrund der Verluste in Texas -119 Mio. €. Zusätzlich ergebnisverbessernd wirkten günstigere Windverhältnisse und die Inbetriebnahme neuer Anlagen in den USA, Frankreich und Deutschland. Für das laufende Jahr geht RWE für das Segment von einem bereinigten EBITDA zwischen 650 und 800 Mio. € aus.

Wasser/Biomasse/Gas: Das bereinigte EBITDA im Segment Wasser/Biomasse/Gas hat sich auf 263 Mio. € erhöht (Vorjahr: 213 Mio. €). Dies lag unter anderem an zusätzlichen Erträgen aus der kurzfristigen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes. Das bereinigte EBITDA für das Segment im Geschäftsjahr 2022 soll zwischen 700 und 900 Mio. € liegen.

Energiehandel: Das Ergebnis im Handelsgeschäft lag mit 297 Mio. € über dem bereits sehr guten Vorjahresergebnis von 189 Mio. €. Für das laufende Jahr erwartet RWE für dieses Segment ein bereinigtes EBITDA zwischen 150 und 350 Mio. €.

Ergebnis außerhalb des Kerngeschäfts im Rahmen der Prognose

Das bereinigte EBITDA im Segment Kohle/Kernenergie erreichte 207 Mio. € nach 328 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der erwartete Ergebnisrückgang ist vorrangig durch die Kraftwerksschließungen im Rahmen des deutschen Kohle- und Kernenergieausstiegs bedingt. Ende 2021 hat RWE das Kernkraftwerk Gundremmingen C sowie die Braunkohleblöcke Neurath B, Niederaußem C und Weisweiler E vom Netz genommen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA für das Segment zwischen 650 und 750 Mio. €.

Steigerung des Investitionsvolumens in grüne Energien für 2022 erwartet

Im ersten Quartal 2022 hat RWE 568 Mio. € brutto investiert. Knapp 90 % der Gesamtinvestitionen des RWE-Konzerns entsprachen den Vorgaben der EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen. Für das Gesamtjahr geht RWE davon aus, dass die Investitionen das Volumen des Vorjahres von 3,7 Mrd. € übersteigen werden. Derzeit sind Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 5,6 Gigawatt im Bau.

Weiterhin solide Finanzlage

Das Nettovermögen des Konzerns belief sich zum Stichtag auf 3.287 Mio. €. Gegenüber dem Stand Ende 2021 ist das ein deutliches Plus (31.12.2021: 360 Mio. €). Der Zuwachs ist vor allem bedingt durch zeitliche Finanzierungseffekte und verringerte Pensionsrückstellungen infolge marktbedingt gestiegener Diskontierungszinsen.

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